Wohnformen für Menschen mit und ohne Behinderung

Die CDU-Fraktion lässt sich von Claudia Müller-Eising und Marco Hentsch (5. und 6. v. l.) ein Robotik-Therapiegerät neuester Generation erklären. Foto: CDU Oberursel

Oberursel (ow). Die CDU-Stadtverordnetenfraktion hat das neurologische Rehabilitationszentrum „neuroneum“ auf dem Gesundheitscampus in Bad Homburg besucht. „Es ist beeindruckend, zu sehen, wie der Einsatz modernster Robotik und therapeutischen Know-Hows auf neusten wissenschaftlichen Stand Hirnverletzten helfen kann, wieder zurück ins Leben zu finden. Wir sind stolz, ein solch zukunftsweisendes Zentrum hier im Hochtaunuskreis und in unmittelbarer Nachbarschaft zu Oberursel zu haben“, erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Jens Uhlig.

Die beiden Oberurseler Gründer von „neuroneum“, Claudia Müller-Eising und Marco Hentsch, führten die Kommunalpolitiker durch die Einrichtung und gaben einen Einblick in die moderne Neurorehabilitation. „Man bekommt eine Gänsehaut, wenn man sieht, wie ein junger Mensch, der sich ab dem Halswirbel nicht mehr bewegen kann, mit Hilfe eines Exoskeletts wieder über den Parkplatz laufen kann“, sagt Stadtverordnetenvorsteher, Gerd Krämer.

Trotz aller Bemühungen und allen Fortschritts gelingt es nicht immer, dass die Betroffenen nahtlos an ihr früheres Leben anschließen können. Häufig bleiben Einschränkungen in der Mobilität oder auch der Sprache zurück. Nicht nur junge Menschen streben nach einer Hirnverletzung wieder ein selbstständiges Leben trotz ihrer Behinderung an. Sie wollen einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, mit Gleichaltrigen und vor allen Dingen auch mit Menschen ohne Einschränkungen zusammenleben, Partnerschaften eingehen, gemeinsam kochen, essen, ins Kino oder ins Schwimmbad gehen.

CDU will nach Grundstücken suchen

Die Kosten für den Wohnplatz eines behinderten Menschen und der Mietzuschuss müssten von den Sozialkassen übernommen werden. Gegenüber der derzeitigen Versorgung seien jedoch keine Mehrkosten zu erwarten, so Müller-Eising. Schon jetzt tragen die Sozialkassen die Kosten für eine Wohnmöglichkeit und den zusätzlichen Unterstützungsbedarf eines Menschen mit Behinderung. Leider, so Müller-Eising, fehlten immer noch geeignete Grundstücke und Immobilien, um ein solches Angebot realisieren zu können.

CDU-Vorsitzender Thomas Poppitz und Jens Uhlig regten an, auch in Oberursel nach geeigneten Grundstücken für eine solche dezentrale Wohngemeinschaft zu suchen. „Es kann jeden treffen. Im Falle eines Falles ist es gut für die Betroffenen und gut für die Angehörigen, wenn die Versorgung möglichst wohnortnah organisiert wird“, betonten sie.



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