Zufriedene Organisatoren: Platzwechsel hat funktioniert

Gelungener Platzwechsel: Jutta Stahl von der TSGO und Ann-Katrin Kurz vom Gesundheitsteam (v. l.) halten sich fit an den Geräten im Rushmoor-Park. Foto: HB

Oberursel (HB). Einen Beutel Chips vor der Nase, Salzstangentüre und Erdnüsse griffbereit, die Beine hochgelegt: Behäbig von der Couch in die Glotze schauen, das soll keine Schule machen, und deshalb wurde diesen Sommer der „Platzwechsel“ ausgerufen. Die Oberurseler sollten den Hintern hochbekommen – vom Sofa auf den Fitnessparcours wechseln. Das taten rund 500 von ihnen, und diese Zahl fanden die Initiatoren wirklich gut.

Als die in Essen ansässige Gesundheits GmbH, bundesweit bekannte Präventions-Profis, ihre Aktion in Frankfurt den hessischen Vereinen präsentierte, war die TSG Oberursel mit ihren mittlerweile knapp 5000 Mitgliedern sofort interessiert. Dem größten Sportverein im Hochtaunuskreis gelang es binnen kurzer Zeit, einen Sommer lang sportive Sonderangebote auf die Beine zu stellen. Und schon macht das Wort vom „Sportsommer“ die Runde, der – womöglich mit dem Kultursommer des Vereins Kunstgriff verbandelt – eine feste Größe im Veranstaltungskalender werden könnte.

„Platzwechsel – bewege Dein Leben“ erlebte hierzulande seine neunte Auflage. Die Gesundheits-Strategen um Teamchefin Ann-Katrin Kurz holten einen altbewährten Partner und geschätzten Finanzier ins Boot: die Pronova Betriebskrankenkasse. Bürgermeister Hans-Georg Brum und das kommunale Sportamt legten sich mit der Fitnessmeile, die sich mit acht Stationen vom Rushmoor-Park bis zum Maasgrundweiher erstreckt, ins Zeug. Anfangs war das rote Sofa vor der Stadtbibliothek das Markenzeichen dieses bewegungsintensiven Sommers, doch erst wurde es von Sportbanausen im Taunabad versenkt und dann verschwand es völlig von der Bildfläche.

Von Mitte Juli bis Ende August wurden fünf „Aktionstage“ veranstaltet, bei denen eine Familienrallye, ein Beachhandballturnier und das vielfältige Angebot auf dem Bewegungsparcours im Mittelpunkt standen. Parallel dazu führte die TSGO unter dem Motto „Fit after Work“ in Kurseangebote wie Zumba, Body-Forming, Nordic-Walking oder Step-Workout ein.

Auf diese Weise, so resümiert TSGO-Turnabteilungsleiterin Jutta Stahl, wurde die Zielgruppe der 18- bis 60-Jährigen erreicht. Die Fragebogen sind noch nicht ausgewertet, doch zum Nachteil der TSGO war das Engagement sicherlich nicht.

Geräte für die Stierstädter Heide

Ob im kommenden Jahr der erste Oberurseler Sportsommer ausgerufen wird und ob weitere Vereine mitmachen werden, steht dahin. Aber der Firmencup im Hallenfußball, an dem bei der Premiere fünf Mannschaften teilgenommen haben, soll auf jeden Fall im Programm bleiben. Der Bürgermeister richtet den Blick auf die Stierstädter Heide, die gleichfalls mit Sportgeräten bestückt werden soll. Martin Krebs vom Kultur- und Sportförderverein Oberursel (KSfO) sucht derweil nach Ideen, „um mehr Sport im öffentlichen Raum zu präsentieren.“ Oberursel ist keine faule Stadt. In den Sportvereinen sind 18 000 Mitglieder eingeschrieben.



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