Oberursel (ow). Die fortschreitende Digitalisierung wird auch den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stark verändern. Anfang Juli konnten sich auf Einladung von Michael Rüffer Mitglieder des Digitalrates und städtischer Gremien ein Bild von der Zukunft des Nahverkehrs machen. Rüffer ist Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und Mitglied im Digitalrat Oberursel.
Die elfköpfige Delegation testete im Frankfurter Riederwald die seit November 2022 autonom fahrenden On-Demand-Shuttles, die bis Ende Juli eine 2,7 Kilometer lange Strecke zwischen Engelsplatz und Iselinstraße befahren haben, und informierte sich über Technik und Funktion der Busse. „Ich bin überzeugt, dass wir mit autonom fahrenden On-Demand-Shuttles langfristig auch in Oberursel Angebotslücken im ÖPNV schließen können“, meinte Bürgermeisterin Antje Runge. „Noch ist das ein Zukunftsmodell, aber das Forschungsprojekt für ‚Busse zum Abruf ohne Fahrer‘ ist eine Möglichkeit für Teilhabe, gerade in Ortsteilen und Quartieren.“ – „Die beiden Busse, die momentan mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde unterwegs sind, fahren autonom und nicht automatisiert“, konkretisierte Michael Rüffer zu Beginn der Testfahrten. „Unsere Testfahrten verliefen reibungslos und waren äußerst informativ“, betonte Runge. Sie war zudem interessiert am Nutzerverhalten beziehungsweise an den Kunden der On-Demand-Shuttles. Denn sie hatte erfahren, die autonomen Busse würden stark von Senioren des Quartiers genutzt. Zwar gebe es hier Probleme mit der Ruffunktion der Busse über eine App, aber es zeige sich, dass die autonomen Busse denjenigen helfen können, die auch kürzere Strecken kaum zu Fuß bewältigen können oder schwer zu tragen haben. „Dies ist vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ein wichtiger Faktor“, erläuterte Runge. Die Mitglieder des Digitalrats und der städtischen Gremien dankten Moritz Kletzka und Michael Rüffer von der VGF für die Vorstellung der autonomen Busse und wünschten weiterhin einen reibungslosen Ablauf.