Zusammenleben steht im Zentrum des VHS-Semesters

Das leitende Team der VHS Hochtaunus präsentiert das Herbst-Winter-Programm. Foto: sem

Oberursel (sem). Die Sommerferien sind vorbei, in wenigen Wochen beginnt der Herbst. Damit steht das neue Semester der Volkshochschule (VHS) Hochtaunus an. Diesmal mit dem Schwerpunkt „zusammenleben.zusammenhalten“. Man habe sich „ein kleines, aber feines Semesterprogramm ausgedacht“, so VHS-Leiter Carsten Koehnen. „Die VHS ist ein wichtiger Ort, an dem Menschen zusammenkommen.“ Und als demokratischer Ort sei es gerade in der heutigen Zeit von Bedeutung, Flagge zu zeigen.

Zu dieser Thematik hat sich Ulrike Szaroletta, Fachbereichsleiterin der VHS-Sprachschule, etwas Besonderes einfallen lassen. Im Rahmen der interkulturellen Woche ist es möglich, an einem Termin eines Integrationskurses teilzunehmen. „Viele wissen nicht was es heißt, in acht Monaten von Null auf B1, die selbstständige Verwendung der deutschen Sprache“, zu gelangen. Wer gerne erfahren möchte, wie ein solcher Sprachkurs abläuft, kann einen Integrationskurs nach Anmeldung kostenfrei nutzen. Koehnen hält dies für eine spannende Möglichkeit: „Die Integrationskurse verlaufen anders, als die anderen VHS-Kurse. Es sind keine heterogenen Gruppen und es ist schön zu sehen, wie die Gruppen arbeiten.“

Im Zuge des Semesterschwerpunkts findet auch der Auftakt zu einer neuen Veranstaltungsreihe statt. „Es gab jahrelang die renommierte Reihe ,Filmkunst‘,“ so Kunst- und Kultur-Fachbereichsleiter Carsten Stewen. Nun beginnt eine neue Reihe: Pro Semester sollen zwei absolut unterschiedliche Filme gezeigt werden. Auswahlkriterium sei ein besonderes Seherlebnis. Passend zum Semestermotto werden daher „Der Herr der Fliegen“ und „Le Havre“ gezeigt. „Es ist ein neues Format, und wir hoffen, es wird gut angenommen.“ Koehnen ergänzt, dass man sich bei der Filmauswahl natürlich auch um aktuelle Themen, wie Rechtspopulismus oder Nachhaltigkeit, bemühe.

Bezüglich der Nachhaltigkeit bietet die VHS ebenfalls Veranstaltungen an, unter anderem einen Vortrag mit Diskussion mit dem Titel „Nachhaltiger Konsum − geht das überhaupt?“. Referentin Claudia Bröse, Leiterin einer sozialen Einrichtung, geht etwa der Frage nach: „Wie können wir unseren Konsum nachhaltiger gestalten?“

Hate Speech und Fake News

Mitten im Zeitgeschehen steht auch das Angebot „Auf Hate Speech und Fake News reagieren“. Stewen ist froh, diese praxisnahe Veranstaltung für die Junge VHS organisieren zu können. Denn es handelt sich um eine aktuelle und zunehmende Problematik, der auch die jungen Nutzer des Internets ausgesetzt sind. So können in diesem eintägigen Herbstferien-Kurs Jugendliche ab zwölf Jahren gemeinsam mit Kursleiter Angelo Consalvo Methoden erarbeiten, wie etwa Werbung oder Manipulation im Netz zu erkennen sind.

Doch selbstverständlich gibt es noch weitere Highlights unabhängig vom Semesterschwerpunkt in der kommenden Saison. In der Familien-VHS widmen sich sieben Kurse unter dem Titel „VHS goes Zirkus“ der Faszination Zirkus. Ob bei Akrobatik oder als Clown: „Die Kinder lernen was, und es hat einen hohen Spaßfaktor“, mein Stewen. „Es ist ein breites Programm, von dem wir uns viel erhoffen.“ In der Jungen VHS geht es um „Pop!Musik!“ In zwei neuen, separaten VHS-Kursen können musikbegeisterte Jugendliche die Techniken und Regeln des Popgesangs kennenlernen oder sich am „Songwriting“ versuchen. „Hilfe, meine Eltern werden alt“ − dieser Workshop bietet Frauen, die sich um die Pflege ihrer Eltern kümmern, einen Raum zum Austausch. Dieses Format soll laut Fachbereichsleiterin Katja Prase, die Betroffenen unterstützen und ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind.

Im „kunstFEIERabend“ können sich Interessierte „in angenehmer Atmosphäre“ an zwei Freitagabenden künstlerisch weiterbilden lassen. Die Anforderungen seien „niederschwellig“, die Dozentin sehr engagiert und das Angebot sehr offen gehalten. „einfach hingehen“, meint Prase. „Die Musik-VHS ist für alle offen. Und sie wird immer stärker von Erwachsenen genutzt“, erzählt Koehnen. Daher beginne man nun mit einem eigenen Programm für erwachsene Musikbegeisterte. Anfänger, Fortgeschrittene oder Wiedereinsteiger gelte es, „auf dem aktuellen Stand abzuholen“, erläutert Fachbereichsleiter Sebastian Scherer. Und das unter Berücksichtigung des jeweiligen Lerntempos.

Lange Nacht der Bildung

Im „GesundheitsFORUM“ gibt es den Bildungsurlaub „Gesundheitlich ganzheitlich fördern für einen anspruchsvollen Berufsalltag“. Dort lernen die Teilnehmer unter anderem Maßnahmen gegen Stress kennen. Das Besondere sei die Kombination aus Achtsamkeitstraining und der Natur. Der vielversprechende Workshop „Frau sein – erfolgreich sein – Karriere machen“ gibt Frauen in der Berufsakademie die Möglichkeit, zu erfahren, wie sie ihre weiblichen Stärken geschickt einsetzen können, um im Beruf ihre Frau stehen zu können.

Es ist ein spannendes und überraschendes VHS-Semester zu erwarten. So nimmt die VHS Hochtaunus am bundesweiten Jubiläum „100 Jahre VHS“ teil. Unter anderem wird am 20. September die „Lange Nacht der Bildung“ gefeiert. Was genau geplant ist „wollen wir noch nicht verraten“, sagt Koehnen. Aber nähere Informationen werden rechtzeitig bekanntgegeben. Das komplette Semesterprogramm ist öffentlich einsehbar. Wer sich für einen Kurs oder eine Veranstaltung interessiert, kann die Details im VHS-Programmheft oder im Internet unter www.vhs-hochtaunus.de nachlesen. Am Montag, 26. August, beginnt das neue Semester. Die Anmeldungen laufen, und man sollte sich bei Interesse beeilen, denn ein paar Kurse verfügen nur noch über Restplätze oder sind bereits ausgebucht.



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