Offene Dreierbeziehung?

 

Oberursel (js). „CDU und Grüne streben politische Zusammenarbeit für Oberursel an.“ Die Überschrift zu einem gemeinsamen Statement der jeweiligen Parteispitzen nach intensiven Sondierungsgesprächen deutet in Richtung Koalition, lässt aber gleichzeitig viele Fragen offen, wohin der Weg schließlich gehen soll. Man habe „bewusst nicht von Koalition gesprochen“, so der wiedergewählte Fraktionsvorsitzende Jens Uhlig (CDU) auf Nachfrage, Ziel sei eine „deutlich offenere Zusammenarbeit in Zukunft“. Die wichtigste Botschaft: CDU und Grüne sind sich bei den Vorgesprächen grundsätzlich einig gewesen und wollen in den kommenden Wochen über die konstituierende Sitzung des neuen Parlaments am 29. April hinaus über Eckpunkte einer engen Zusammenarbeit in der neuen Wahlperiode verhandeln. Und dabei einen gemeinsamen Weg als Führungsduo in der Stadt ansteuern.

„Wir wollen eine neue Form der politischen Zusammenarbeit und Kultur pflegen, für alle und mit allen demokratischen Kräften in der Stadt.“ So formuliert es Christina Herr, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, die bei der Wahl am 14. März mit 23,9 Prozent der Wählerstimmen ein Traumergebnis eingefahren haben. Die CDU bleibt mit knappem Vorsprung Führungskraft, die SPD ist auf 15,7 Prozent abgerutscht. Die alte Koalition (CDU/SPD) hat damit ausgedient, Schwarz-Grün hätte mit 23 Sitzen im Stadtparlament eine hauchdünne Mehrheit, wünscht aber „stabile und verlässliche Verhältnisse in schwierigen Zeiten“, um den Herausforderungen der Zukunft, wie es heißt, mit „konstruktiver Zusammenarbeit“ begegnen zu können. 

Nun wollen CDU und Grüne also intensiv über konkrete Ziele für die kommenden Jahre reden, nach Einigung in den „wesentlichen Sachfragen“, so Herr und Uhlig, soll „unverzüglich das Gespräch mit der künftigen Bürgermeisterin“ gesucht werden. Der Weg zu einer offenen Dreierbeziehung scheint vorgezeichnet. „Antje Runge hat eine Mehrheit in der Bürgermeisterwahl erhalten, unsere Fraktionen repräsentieren eine Mehrheit der neu gewählten Stadtverordneten. Wir freuen uns auf eine intensive, konstruktive Zusammenarbeit mit ihr“, so Uhlig. Auch die anderen Fraktionen sollen eingebunden werden, es gebe Gemeinsamkeiten und Schnittmengen mit allen bisherigen Gesprächspartnern.

Mehr dazu in der Oberurseler Woche am Donnerstag.



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