Aktionstag zum Thema Alkohol, Rausch und Risiko

Hochtaunus (how). In der vergangenen Woche fanden hessenweit Aktionstage des Alkoholpräventionsprogrammes „HaLT – Hart am LimiT“ statt. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) und die HaLT-Standorte in Hessen haben in dieser Woche auf das Thema Alkohol, Rausch und Risiko aufmerksam gemacht.

Viele Menschen sind seit der Corona-Krise großen Belastungen ausgesetzt. Studien zeigen, dass in der Krise häufiger zum Alkohol gegriffen wurde als vor der Pandemie, vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Durch die aktuellen Lockerungen feiert die Jugend inzwischen wieder. Verantwortungsvoll und bewusst zu feiern und seine Grenzen zu kennen, ist aber nicht nur in Krisenzeiten wichtig.

Der Konsum von Alkohol und Grenzerfahrungen sind Teil des Erwachsenwerdens. Kinder und Jugendliche experimentieren mit Suchmitteln, oft auch auf riskante Art und Weise. Vielen Kindern und Jugendlichen geht es bei der Suche nach Grenzen auch darum, dazuzugehören, die eigene Mitte zu finden, Spaß zu haben oder der Langeweile zu entfliehen. Dabei können Orientierungshilfen im Umgang mit Alkohol, Rausch und Risiko vor einem risikohaften Verhalten schützen.

Vor diesem Hintergrund veranstalteten die HLS und die am Alkoholpräventionsprogramm „HaLT – Hart am LimiT“ beteiligten Landkreise und kreisfreien Städte in Hessen die diesjährigen HaLT-Aktionstage unter dem Motto „#FeiernOhneAbsturz – Bewusst feiern. Grenzen kennen“. Ziel war es, Jugendliche dazu zu animieren, über ihren Alkoholkonsum nachzudenken. Denn wer möchte schon eine beschämende Erfahrung im Rauschzustand erleben oder auf diese zurückblicken? „Das eigene Konsumverhalten im Griff zu haben und sich und andere nicht in Gefahr zu bringen sind gute Ansätze“, so Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der HLS. „Es ist daher wichtig, Heranwachsende mit Kompetenzen auszustatten, die ihnen einen reflektierten Umgang mit Risikoverhalten ermöglichen.“

Bei der diesjährigen HaLT-Aktionswoche verbanden die HLS sowie das Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe für den Hochtaunuskreis den Ansatz von „risflecting®“ mit HaLT, bei dem es um eine enttabuisierte, reflektierende Betrachtung von lebensweltorientierten Rausch- und Risikosituationen geht, um diese für Alltag- und Lebensgestaltung nutzbar zu machen. Drei für die Aktionstage entwickelte Postkarten wurden an die Jugendlichen und jungen Erwachsenen verteilt. Diese Karten als auch personengroße Figuren aus Eimern und Gymnastikbällen mit lebensnahen Sprüchen dienten als Aufmacher und Einstieg für Gespräche über eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol oder darüber hinaus gehende Informationen.

An den Zugängen zur Alfred-Herrhausen-Brücke am Rathausplatz in Bad Homburg waren Iris Radhofer und Sebastian Engelhardt aktiv und stellten Fragen: Wo beginnt der Spaß und wann wird’s gefährlich? Was weiß ich und was fühle ich? Wer sind deine Freunde? Auf wen vertraust du, wenn es aufregend wird? Was hast du aus dem letzten Rausch mitgenommen?



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