Corona-Fälle an Schulen und in Klinik-Verwaltung

Hochtaunus (how). Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen ruft das Gesundheitsamt die Bürger zum Einhalten von Hygiene- und Abstandsregeln auf. Wie Landrat Ulrich Krebs und Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr mitteilen, beobachtet das Gesundheitsamt die dynamischen Entwicklungen genau, es gebe im Augenblick aber keine Grundlage für weitere Maßnahmen. „Wenn es nötig ist, werden wir handeln. Die aktuellen Werte zeigen uns: Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Nach wie vor gilt: Abstands- und Hygiene-Regeln einhalten und nicht nachlassen“, so Krebs und Schorr. Nach einem Sommer abnehmender Neuinfektionen steigen die Zahlen im Landkreis derzeit wieder an. In den vergangenen Tagen hatte es mehrere positive Corona-Fälle sowohl an Schulen als auch in anderen Bereichen gegeben.

Betroffen sind derzeit Schulen in Oberursel und Usingen. An der Integrierten Gesamtschule Stierstadt (IGS) wurde ein kompletter Jahrgang unter Quarantäne gestellt. An der Grundschule Stierstadt, der Frankfurt International School (FIS) und der Feldbergschule in Oberursel, dem Gymnasium Oberursel, der Dornbachschule in Oberursel sowie der Astrid-Lindgren-Schule und der Christian-Wirth-Schule in Usingen müssen nur einige Kinder in Quarantäne, die unmittelbaren Kontakt zu den positiv getesteten Schülern hatten. Das Gesundheitsamt konnte aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Schulen alle engen Kontaktpersonen der Kinder identifizieren. Der Schulbetrieb ist den Angaben zufolge nirgendwo gefährdet.

In den Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg gibt es rund 20 Mitarbeiter aus Verwaltung und Technik, die positiv auf Covid-19 getestet wurden. Dabei handelt es sich um Angestellte von einem Verwaltungsflur, der im Untergeschoss und damit weit entfernt von den Stationen liegt, sowie um Auszubildende, die gleichermaßen in keinerlei Kontakt zu Patienten stehen. Sämtliche positiv getesteten Personen, aber auch die weiteren Mitarbeiter der betroffenen Bereiche, alle Kontaktpersonen und diejenigen, die in räumlicher Nähe sitzen, wurden in Quarantäne oder vorsorglich ins Homeoffice geschickt. Es gibt keinerlei Auswirkungen auf den Klinikbetrieb.

Der sogenannte Sieben-Tage-Wert (Inzidenz) gilt als wichtige Schwelle im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Hier sehen die Regelungen des Landes Hessen vor, dass ab dieser Schwelle die Entwicklung stärker analysiert und geprüft werden muss und ob konkrete Maßnahmen nötig sind. Solche Einschränkungen seien aber, so Thorsten Schorr nach einem Treffen mit dem Gesundheitsamt und anderen Fachämtern, derzeit nicht nötig.

Die Neuinfektionen bei Corona in den vergangenen Tagen traten dem Kreis zufolge überwiegend bei Familienfeiern auf. Sorgen bereiten die organisierten Veranstaltungen beziehungsweise die privaten Feiern. „Wir möchten keinem die Freude nehmen“, sagte Schorr. „Aber angesichts der steigenden Infektionszahlen dürfen wir bitte nicht leichtsinnig werden. Bei denen, die sich im Kreis angesteckt hätten, sei die Infektionsquelle in der Mehrzahl der Fälle in der eigenen Familie gewesen, wo keine Masken getragen und naturgemäß keine 1,50 Meter Abstand eingehalten wurden.“ Bei der großen Mehrheit der Infizierten verlaufe die Krankheit milde.

Sieben Schüler in sieben Tagen

Wie der Gesundheitsdezernent unterstrich, gebe es bislang keinen speziellen „Hotspot“, auch nicht an den Schulen. In den vergangenen sieben Tagen sind sieben Schüler im Landkreis positiv getestet. Angesichts der fast 20 000 Schüler sei das eine niedrige Zahl. Die bisherigen Eindämmungsstrategien griffen. „Wenn die Entwicklungen so weitergehen, müssen wir uns leider immer wieder darauf einstellen, dass es immer mal vereinzelte Fälle geben kann“, betonte Schorr.

Landrat und Erster Kreisbeigeordneter heben die Bedeutung der Hygiene- und Abstandsregeln nochmals hervor und erinnern daran, dass es dringend notwendig ist, die Maßnahmen der Bundesregierung weiter einzuhalten und zu befolgen. Neben Disziplin plus Verordnung der Maßnahmen brauche man weiterhin die Eigenverantwortung und das Mitmachen aller Bürger. Im öffentlichen Raum dürften sich nicht mehr als zehn Personen versammeln – es sei denn, sie gehören zu einem oder zu zwei verschiedenen Hausständen. In Bus und Bahn, wo die Abstandsgebote nicht eingehalten werden können, ist das Maskentragen Pflicht.

Es muss damit gerechnet werden, dass der Inzidenz-Wert auch im Hochtaunuskreis in absehbarer Zeit auf über 20 ansteigt.



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