Epilepsie verstehen und Ausgrenzung vermeiden

Hochtaunus (how). Die Diagnose „Epilepsie“ kommt für die Betroffenen oft überraschend und verändert das Leben meist schlagartig. Mit dem Projekt „Epilepsie verstehen – Ausgrenzung vermeiden“ hat sich die Epilepsie-Beratungsstelle des Diakonischen Werks Hochtaunus im vergangenen Jahr an Lehrer, Erzieher sowie Ausbilder gewandt, die mit betroffenen Kindern und Jugendlichen arbeiten. Denn wer Grundkenntnisse über die häufigsten Anfallsarten und die dafür notwendigen Hilfs- und Betreuungsmaßnahmen erwirbt und sich mit der individuellen Anfallssituation der zu betreuenden Person vertraut macht, ist am besten auf angemessenes Helfen bei einem Anfall in der Kindertagesstätte oder der Schule vorbereitet.

Das Projekt wurde durch die Unterstützung der „Aktion Mensch“ ermöglicht. Insgesamt wurden im Jahr 2019 über 40 Fortbildungen, Schulungen und Fachvorträge in Kindertagesstätten und Schulen durchgeführt. Weit über 650 Interessierte – Erzieher und Lehrer, Mitarbeiter von Behörden, Betroffene und ihre Angehörigen – konnten grundlegende Informationen zum Umgang mit der Krankheit vermittelt werden. Die Veranstaltungen fanden vor allem im Rhein-Main-Gebiet statt mit regionalen Schwerpunkten in Bad Homburg, Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Offenbach und Wiesbaden.

Die Fachvorträge und Fortbildungsmaßnahmen sind bei Lehrern und Erziehern durchweg positiv aufgenommen worden. „Wir haben gesehen, wie groß der Bedarf an Information ist, um Ausgrenzung und Stigmatisierung entgegenzuwirken“, sagt Projektleiter Bernhard Brunst. „Die Resonanz durch die Lehr-, Betreuungs- und Ausbildungskräfte war sehr positiv und hat uns bestärkt, unseren Weg der Information und Hilfestellung im konkreten Fall weiterzugehen.“ Informationen zur Beratungsstelle gibt es im Internet unter www.epilespsie-stiftung.de.

Das Diakonische Werk Hochtaunus mit Sitz in Bad Homburg und weiteren Angeboten in Wehrheim, Friedrichsdorf und Grävenwiesbach hat als Hauptaufgabe die Begleitung und Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen sowie von Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Gemeindenah werden Angebote vorgehalten, um bei der Bewältigung des Alltags Hilfestellungen zu geben und die Selbständigkeit zu erhalten. In den vergangenen drei Jahren ist die Arbeit mit Flüchtlingen zu einem neuen Schwerpunkt geworden. In Kooperation und Vernetzung mit den Kirchen und anderen Wohlfahrtsverbänden wirkt das Diakonische Werk Hochtaunus an der Gestaltung einer sozialen Gemeinschaft mit. Es will zu einer solidarischen und sozial gerechten Gesellschaft beitragen, indem es getreu dem Motto „Hilf mir, es selbst zu tun“ der Ausgrenzung Benachteiligter, Erkrankter und in Not geratener Menschen entgegenwirkt. Im regionalen Diakonischen Werk Hochtaunus arbeiten zurzeit über 50 Hauptamtliche und etwa 250 Ehrenamtliche.



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