Fast 40 Millionen Euro für die Digitalisierung der Schulen des Main-Taunus-Kreises

So soll die Zukunft aussehen: Unterricht mit der interaktiven Tafel. Foto: MTK

Main-Taunus-Kreis (mtk)
– Mit Investitionen von insgesamt fast 40 Millionen Euro will der Main-Taunus-Kreis die Digitalisierung der Schulen vorantreiben. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, sollen mit diesem Betrag bis 2024 unter anderem mobile Endgeräte und digitale Präsentationstechnik angeschafft und alle Schulen einen Breitbandanschluss erhalten. Die Mittel stammen zu rund einem Drittel aus Kreisgeldern, der überwiegende Teil wird durch Fördergelder von Land und Bund gedeckt. „Digitale und damit zukunftsgewandte Schulen sind eines unserer Schwerpunktziele als Schulträger“, fasst der Landrat zusammen. Vieles sei bereits erreicht worden, in Zusammenarbeit mit den Schulen aber werde der Kreis „diesen Weg in entschlossenen Schritten weitergehen“.

In vielen Bereichen der Gesellschaft sei die Digitalisierung allgegenwärtig, so Cyriax. Corona habe Defizite offenbart, dadurch aber auch die Entwicklung beschleunigt. Dies bestätigen auch mehrere Schulleiter aus Kelkheim. „Wenn Corona etwas Gutes hatte, dann ist es der schnelle Fortschritt in der Digitalisierung“, bekräftigt Stefan Haid, Schulleiter der Eichendorffschule. Medienkompetenz sei eine Schlüsselkompetenz. Ziel des Kreises sei es, „weg vom klassischen PC-Raum hin zu digitaler Ausstattung in allen Klassenräumen zu kommen“. Dabei würden in Abstimmung mit den Schulen konzeptionell unterschiedliche Wege gegangen. Daher könne es sein, dass eine Schule eher auf Tablets setze, eine andere eher auf interaktive Tafeln. Die Ausstattung werde daher nicht überall identisch sein – je nach pädagogisch-didaktischem Konzept der Schule.

Bei der Digitalisierung der Schulen griffen technische Ausstattung, Netzwerkausbau, strukturell-organisatorische Maßnahmen und inhaltlich-pädagogische Aspekte ineinander, erläutert Cyriax. Ein Kernstück des Programms sei die technische Ausstattung: Perspektivisch soll eine 1 zu 1 Ausstattung, vorbehaltlich der Förderprogramme von Bund und Land sowie der pädagogischen Konzepte vor Ort, mit Tablets erfolgen und digitale Präsentationstechnik in 1.600 Unterrichtsräumen bereitgestellt werden. Sämtliche Schulen sollen schnelle Breitbandverbindungen erhalten.

Mit Unterstützung des Medienzentrums würden pädagogische Lern- und Arbeitsplattformen noch intensiver als bisher genutzt und Wissen zum Einsatz digitaler Mittel in den Schulen vertieft. „Hier hat der Kreis nicht nur in technische Ausstattung, sondern auch in persönliche Fachkompetenz investiert“, so Cyriax. Als Beispiel nannte er die eigens vom Kreis eingestellte Medienpädagogin Natalie Frank, die Schulen und Lehrkräfte bei der Digitalisierung begleitet.

Bereits jetzt habe der Kreis in allen Schulen WLAN sowie Gigabit-Netzwerkverbindungen eingerichtet und für Schüler und Lehrer mehr als 14.000 Tablets angeschafft oder diese werden in den nächsten Monaten beschafft, erläutert der Landrat. Um „den strategischen Rahmen für die Digitalisierung zu schaffen“, sei in Absprache mit den Schulen ein Medienentwicklungsplan aufgestellt worden. Der Kreis habe Verträge geschlossen, um die Schulen bis im Frühjahr 2023 mit Glasfaser ans Internet anzuschließen – die dafür nötigen Tiefbauarbeiten würden im Januar 2022 starten.

Das gesamte Projekt sei eine große Herausforderung für den Kreis, so der Landrat weiter: „Wir müssen über lange Zeiträume planen und wir müssen alles inhaltlich und methodisch auf die Lernangebote an den Schulen abstimmen“. Wegen der hohen Nachfrage nach digitalen Ausstattungen und Rohstoffmangels bei den Zulieferbetrieben könne es zu langen Lieferfristen kommen.



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