Freizeitregion Taunus befindet sich im Aufwind

Hochtaunus (how). Die Freizeitregion Taunus kann sich über steigende Gästezahlen freuen. Wie aus der amtlichen Statistik für das Jahr 2018 hervorgeht, kann die vom hessischen Wirtschaftsministerium definierte Destination, die in sechs Landkreise reicht, Zuwächse von 5,2 Prozent bei den Ankünften und 2,1 Prozent bei den Übernachtungen verbuchen. Mit diesen guten Zahlen präsentiert sich der Taunus Touristik Service (TTS) diese Woche auch auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) und hatte mit dem hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bereits einen prominenten Standbesucher.

Auch in diesem Jahr ist die Freizeitregion Taunus gemeinsam mit den anderen hessischen Tourismus-Destinationen in der Hessenhalle auf der ITB, der weltweit größten Reisemesse, vertreten. Tarek Al-Wazir zeigte bei seinem Besuch im Rahmen des Hessenabends besonderes Interesse am Thema Radfahren und an der druckfrischen Radkarte, die der TTS erstmalig herausgegeben hat. „Wir freuen uns sehr, dieses Jahr zur ITB diese besondere Radkarte anbieten zu können, nicht nur weil die Nachfrage nach Kartenmaterial aus dem Taunus so groß ist, sondern weil diese Karte durch ihre touristische Ausrichtung unsere Gäste in die reizvollsten Gegenden dieser Region entführt“, so TTS-Geschäftsführerin Daniela Krebs. TTS- Vorsitzender Roland Seel zog eine erste Bilanz der ITB: „Die positive Gäste-Entwicklung für den Taunus zeigt, dass sich die attraktive Mittelgebirgsregion nach wie vor großer Beliebtheit erfreut“.

Die guten Zahlen, die für die Region zwischen Rhein, Main, Lahn und Wetterau verkündet wurden, gehen einher mit einer positiven Bilanz für das Reiseland Hessen, in dem Ankünfte und Übernachtungen im vorigen Jahr Rekordniveau erreichten.

Genau 1 170 284 Gäste wurden in den 55 Städten und Gemeinden der Freizeitregion Taunus in Beherbergungsbetrieben ab einer Größe von zehn Betten registriert. Das ist ein Zuwachs von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein Anstieg von 12,4 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren. 3 568 549 für den Taunus registrierte Übernachtungen entsprechen einer Zunahme von 2,1 Prozent gegenüber 2017 und von 2,9 Prozent innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste lag bei 3,1 Tagen (2017: 3,2 Tage, 2013: 3,4 Tage).

Bei einer Betrachtung des Kerngebiets, das die beiden Landkreise Hochtaunus und Main-Taunus umfasst, zeigt sich ein heterogenes Bild. Im Hochtaunuskreis lagen sowohl die Ankünfte (-2,5 Prozent) als auch die Übernachtungen (-2,8 Prozent) unter dem Niveau des Vorjahres. Im Main-Taunus-Kreis bewegte sich die Zahl der Ankünfte in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (-0,2 Prozent), die Zahl der Übernachtungen stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht an (+0,7 Prozent). Die durchschnittliche Übernachtungsdauer lag im Hochtaunuskreis bei 2,8 Tagen (keine Veränderung), im Main-Taunus-Kreis bei 2,0 Tagen (im Vorjahr 1,9). Die Verluste im Hochtaunuskreis sind zum großen Teil auf einen Rückgang der Übernachtungen in Oberursel zurückzuführen. Die verkehrsgünstig gelegene und an Frankfurt angrenzende Brunnenstadt registrierte im vergangenen Jahr rund 18 000 Übernachtungen weniger, was auch mit der nur alle zwei Jahre in der Mainmetropole stattfindenden Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) zu erklären ist. Aus dem gleichen Grund sanken auch die Übernachtungszahlen in Bad Homburg (-8084) und Friedrichsdorf (-5574). Etwas ausgleichen konnte die Verluste im Vordertaunus die Gemeinde Glashütten (+5123), in der sich unter anderem der Einstieg zum Qualitätswanderweg „Limeserlebnispfad Hochtaunus“ befindet.

Der traditionell sehr stark durch Geschäftsreisen geprägte Main-Taunus-Kreis hat auch im vorigen Jahr sehr stark von den dort ansässigen Firmenzentralen internationaler Unternehmen profitiert. Zwar entfielen auf die traditionell am stärksten von Reisenden frequentierte Stadt Eschborn weniger Übernachtungen, die Städte Bad Soden (+7247), Hofheim (+3974) und Schwalbach (+4924) konnten dieses Defizit jedoch auffangen.

Bei einer Betrachtung des Tourismusjahres 2018 nach Monaten wird deutlich, dass vor allem die Monate Februar, April, Juni, August und Oktober für das gute Jahresergebnis der Destination Taunus verantwortlich sind. Zur Saisonverlängerung in Frühjahr und Herbst trug vor allem das beständige, sonnige Wetter bei.

Die Gäste im Taunus kamen auch 2018 zum größten Teil aus Deutschland. Aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zur Mainmetropole Frankfurt und der Lage am Ballungsraum Rhein-Main gehört das Mittelgebirge jedoch traditionell zu den internationalsten Destinationen im Hessentourismus. 2017 konnten lediglich in vier hessischen Destinationen mehr ausländische Gäste als im Taunus begrüßt werden.

Viele kleine Beherbergungsbetriebe

Da die Anzahl der Gäste und Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit weniger als zehn Schlafgelegenheiten von der amtlichen Statistik nicht systematisch erfasst wird, liegt die tatsächliche Anzahl der Ankünfte und Übernachtungen im Taunus weitaus höher. Diese Tatsache ist vor dem Hintergrund der vielen kleinen Beherbergungsbetriebe in Hoch- und Main-Taunus-Kreis umso bedeutender. Im Hochtaunuskreis haben kleine Übernachtungsbetriebe mit weniger als zehn Betten einen Anteil von 45 Prozent an allen Beherbergungsbetrieben, im Main-Taunus-Kreis liegt er bei 55,9 Prozent (Schätzung des Hessischen Statistischen Landesamts für das Jahr 2016).

In erster Linie ist der Taunus als Naherholungsgebiet ein beliebtes Tagestouristenziel. Daher ist es interessant, auch einen Blick auf die Besucherzahlen der wichtigsten Freizeiteinrichtungen im Taunus zu werfen. Spitzenreiter ist der Opelzoo in Kronberg mit 545 000 Besuchern 2018, gefolgt vom Seedammbad Bad Homburg (440 328), vom Freizeitpark Lochmühle in Wehrheim (300 000, vom Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach (246 691), Vom Taunabad Oberursel (204 000) und vom Taunus-Infrmationszentrum Oberursel (158 000).



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