Gedenk- und Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen“

Königstein (kw) – Mit dem Schwerpunkt #meinherzgehörtmir – Gegen Zwangsverheiratung und Frühehen will TERRE DES FEMMES am 25.11.20 in ganz Deutschland mit vielen Aktionen Menschen aller Altersklassen aufrütteln und zum Thema sensibilisieren. Darüber hinaus wird aber auch den betroffenen Mädchen und Frauen gezeigt: „Ihr seid nicht alleine, gemeinsam setzen wir uns für ein freies und selbstbestimmtes Leben ein!“ TERRE DES FEMMES setzt sich seit vielen Jahren gegen Zwangsverheiratung und Frühehen ein – der Verein für Menschenrechte geht in Schulen und leistet wichtige Präventions- und Aufklärungsarbeit, kämpft für eine gesetzliche Verbesserung zu Gunsten der bedrohten und betroffenen Mädchen und Frauen und sensibilisiert mit zahlreichen Aktionen und Projekten.

Jährlich werden nach offiziellen Angaben von UNICEF weltweit 12 Millionen Mädchen unter 18 Jahren verheiratet, viele sind noch nicht einmal 16 Jahre alt. Insgesamt kann von derzeit 650 Millionen Frauen ausgegangen werden, die unter 18 Jahren verheiratet wurden. Die Folgen von Frühehen sind vielfältig: häusliche und sexualisierte Gewalt, gesundheitsgefährdende Teenagerschwangerschaften sowie massive soziale und ökonomische Abhängigkeit. Auch Zwangsverheiratungen, also die Verheiratung gegen den Willen von einem oder beiden Ehepartnern, sind oft mit häuslicher und sexualisierter Gewalt sowie Unterdrückung und Abhängigkeit der Betroffenen verknüpft. Die Folgen für die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen sind weitreichend. Obwohl Zwangsverheiratung in Deutschland strafrechtlich verfolgt wird und auch die Verheiratung Minderjähriger seit 2017 verboten ist, werden nach wir vor Mädchen und Frauen in Deutschland gegen ihren Willen verheiratet. Dies geschieht oft im Rahmen von traditionellen bzw. religiösen Zeremonien und hat für die Betroffenen dieselbe bindende Wirkung wie eine standesamtliche Trauung.

Im nächsten Jahr begeht TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. sein 40-jähriges Jubiläum.

Ist dies ein Grund zu feiern? Die Frauenbeauftragte sagt: „Ja und Nein. Es wurde viel erreicht in den vergangenen vier Jahrzehnten. Frauenrechte sind in vielen Übereinkommen und Staaten verankert. Gleichzeitig liegt noch ein weiter Weg vor uns, bis Mädchen und Frauen in der Realität gleichberechtigt und frei ihr Leben führen dürfen. Unser aller Einsatz für Gleichberechtigung muss weitergehen! Präventions- und Aufklärungsarbeit darf nicht ruhen.“



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