Hochtaunus (how). Ein übergreifendes Naturschutzprojekt mit dem Ziel, für mehr Verständnis für die heimische Insektenwelt zu werben – „Fünf Insektenhotels“ – konnte von der Naturlandstiftung Hessen, Kreisverband Hochtaunus, in Kooperation mit dem Naturpark Taunus und weiteren Partnern erfolgreich umgesetzt werden. „Ein Dank gilt allen Partnern, die mit dem neuen Angebot die Bürger für Bienenschutz und die biologische Vielfalt begeistern und informieren möchten. Wir freuen uns, wenn sich weitere Unterstützer anschließen“, sagte Landrat Ulrich Krebs.
Jeder kann etwas tun, um Wildbienen und andere Insekten zu schützen. „Insektenhotels“ sind im Kontext der öffentlichen Diskussion um das „Insektensterben“ immer bekannter geworden. Auf Anregung des Hochtaunuskreises stellt die Naturlandstiftung Hochtaunus fünf große Nisthilfen vor allem für Wildbienen an exponierten Standorten im Kreisgebiet auf. Ziel ist es, den Wildbienen und anderen Insektenarten knapp gewordene „Unterkünfte“ zur Verfügung zu stellen. Es reicht längst nicht aus, solche zusätzlichen „künstlichen“ Nisthilfen zu schaffen, ohne dabei auch den geeigneten Lebensraum, der für die einzelnen, meist auf bestimmte Futterpflanzen spezialisierten Arten durchaus sehr unterschiedlich sein kann, im Blick zu behalten. Es ist bei Weitem nicht immer nur die Landwirtschaft, deren Äcker und Wiesen zur Erzeugung von Lebensmitteln genutzt werden und den Lebensraum für unsere heimische Insektenwelt einschränken.
Der fortschreitende Flächenverbrauch mit Versiegelung, „aufgeräumte“ Privatgärten und öffentliche Räume, Lichtverschmutzung und weitere Faktoren machen den vielen heimischen Insektenarten das Leben zunehmend schwerer. Zahlreiche Landwirte sind aus diesem Grund dazu übergegangen, auf ihren Äckern Blühflächen anzulegen, um den bestäubenden Insekten den „Tisch zu decken“. So auch Stefan Wagner, der eine Blühfläche in direkter Nachbarschaft zum Insektenhotel angelegt hat und pflegt.
Die neuen „Fünf Insektenhotels“ werden nun an Standorten platziert, die von Spaziergängern frequentiert werden. Sie sollen an Zusammenhänge erinnern und darüber informieren, welche Beiträge jeder Einzelne von uns zum Schutz und zur Förderung der Insektenwelt leisten kann. Für jedes Insektenhotel stehen die Partner als Pate bereit, die diese speziellen Anlagen betreuen, und auch als Ansprechpartner interessierten Bürgern, aber bei Bedarf auch Schulklassen und Kindergartengruppen gerne Auskunft geben.
Partner sind im Vordertaunus der Kronenhof der Familie Wagner, die Stadtwerke Bad Homburg zusammen mit der Hegegemeinschaft in Ober-Erlenbach, die Jagdgenossenschaft Finsternthal sowie Sebastian Budig und Eckhard Berschet aus Grävenwiesbach/Ortsteil Naunstadt. Das fünfte Hotel wird im Rahmen des Feldflurprojekts der Usinger Landwirte in Usingen-Eschbach auf einer Streuobstwiese der Stadt aufgestellt. Betreut wird es von Andreas Schmidt.
Derartige Nisthilfen für verschiedene Insektenarten können in kleinerem Format auch leicht selbst gebaut werden und im eigenen Garten platziert werden. Entsprechende Bauanleitungen finden sich im Internet zum Beispiel unter hessische-landjugend.de.