Integrationsmonitoring für den Hochtaunuskreis veröffentlicht

V.l.n.r.: Annette Goy von der Leitstelle Integration und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler mit den neuesten Daten und Fakten zum Stand der Integration der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund im Hochtaunuskreis. Foto: HTK

Hochtaunuskreis. – Seit 2010 erstellt der Hochtaunuskreis ein datenbasiertes Monitoring zum Stand der Integration von Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund. Angelehnt an den Hessischen Integrationsmonitor der Landesregierung liefert der nunmehr dritte Bericht Daten und Fakten für die Integrationspolitik im Hochtaunuskreis.

Die Aufgabe ein Integrationsmonitoring aufzubauen und fortzuschreiben, gehört zum Bestandteil des Programms „Modellregionen Integration“ und des Nachfolgeprogramms „WIR“ des Landes Hessen. Ziel der Datenerhebung ist es, die Situation in Hessen und den einzelnen Regionen im Hinblick auf integrationsrelevante Themen noch genauer beobachten zu können. Die 42seitige Broschüre macht Entwicklungen sichtbar und Fortschritte bei der Erreichung integrationspolitischer Ziele überprüfbar.

Der Bericht 2020 zeigt, dass der Hochtaunuskreis als wirtschaftsstarker Standort mit einem Ausländeranteil von 16 Prozent (im Jahr 2018) eine niedrigere Arbeitslosenquote als der hessische Durchschnitt hat (3,3 Prozent im Jahr 2018 versus 4,5 Prozent hessenweit). Diese Beobachtung konnte bereits in den ersten beiden Integrationsmonitoren gemacht werden. Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund sind erwerbstätig: 17 Prozent der 95.559 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben einen ausländischen Pass (15 Prozent im Jahr 2015 und 11 Prozent im Jahr 2010).

Für die Beurteilung von Integrationserfolgen im Bildungssystem stehen Daten mit dem Merkmal Migrationshintergrund zur Verfügung. Die Einschätzung, ob Integration gelingt, ist damit effizienter messbar, als wenn nur Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft betrachtet werden, da letztere Personengruppe deutlich kleiner ist. Von den Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund sind im Schuljahr 2017/18 62 Prozent auf dem Gymnasium, von denen mit Migrationshintergrund sind es 43 Prozent. Es gehen weniger Jugendliche mit Migrationshintergrund auf die Hauptschule, gleichzeitig mehr auf die Realschule als im Schuljahr 2014/15. Allerdings erreichen nicht alle den jeweils angestrebten Abschluss. Besonders auffallend ist diese Entwicklung beim Abitur im Vergleich zum Schuljahr 2014/15. Damals erlangten 42 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund das Abitur, drei Jahre später sind es nur 32 Prozent. Im Vergleich zum hessischen Landesdurchschnitt mit 23 Prozent im Schuljahr 2016/17 ist dies dennoch ein positives Ergebnis für den Hochtaunuskreis.

Integrationsarbeit ist und bleibt weiterhin eine große Herausforderung, damit alle Bürgerinnen und Bürger des Hochtaunuskreises gleiche Chancen zur Teilhabe an der Gesellschaft, dem Bildungssystem und Arbeitsmarkt haben, sagt die Sozialdezernentin und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler. „Wir beobachten Entwicklungen und planen bedarfsorientiert und langfristig, um auch heute für die Zukunft die richtigen Weichen der Integrationspolitik zu stellen. Dafür ist der Integrationsmonitor ein hilfreicher Kompass“, betont Hechler. Die erfolgreiche Integrationsarbeit wird stetig ausgebaut und schafft eine breite Basis zur Unterstützung der Menschen und den Erhalt von Wohlstand in der Region. So unterstützt, begleitet und initiiert die Leitstelle Integration als eigens dafür eingerichteter Fachbereich des Hochtaunuskreises Projekte und Programme aus dem Leitbild und Integrationskonzept des Hochtaunuskreises „Leben in Vielfalt im Hochtaunuskreis“.

Das Monitoring wurde von den Kreisgremien verabschiedet und ist auf der Homepage des Hochtaunuskreises über folgenden Pfad abrufbar: Hochtaunuskreis – Ausländer und Integration - Leitstelle Integration – Der Integrationsmonitor des Hochtaunuskreises 2020.



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