Junge Wildkätzchen im Wald lassen

Hessen
(kw) – Frühlingszeit ist Jungtierzeit – auch bei der Europäischen Wildkatze. Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) warnt in dem Zusammenhang vor der Verwechslungsgefahr zwischen Haus- und Wildkatze. Immer wieder kommt es zu folgenschweren Fehleinschätzungen, weil wohlmeinende Spaziergängerinnen und Spaziergänger junge Wildkatzen aus dem Wald mitnehmen.

„Jetzt im Mai werden die jungen Wildkatzen mobil und spielen gern vor ihrem Versteck. Diese Tiere sind nicht hilflos und verlassen – ihre Mutter ist nur auf Mäusejagd und kommt bald zurück“, sagt Susanne Steib, Wildkatzenexpertin beim BUND Hessen. Stoßen Wandernde in dieser Zeit auf graugetigerte Kätzchen im Wald, sollten sie die Jungtiere in Ruhe lassen und sich zügig entfernen. Dann ist die Chance am höchsten, dass die Mutterkatze nicht irritiert wird und bald zurückkehrt.

„Wildkatzen sind streng geschützte Wildtiere, sie sind nicht zähmbar. Im Wald aufgesammelte Jungkatzen werden schnell sehr kratzbürstig. Bestenfalls werden sie dann als Wildkatze erkannt und landen in speziellen Auffangstationen. Doch nicht immer wird der Irrtum schnell erkannt“, so Steib. Landen die Wildkatzen in Privathaushalten oder Tierheimen, sind oft schwere Verhaltensstörungen die Folge. Die Haltung von Wildkatzen ist generell verboten.

Nur in seltenen Ausnahmefällen sind die aufgefundenen jungen Wildkätzchen im Wald tatsächlich in Not. Bei Unsicherheiten sollten Spaziergänger zu einem späteren Zeitpunkt nochmals zurückkehren, um die Situation erneut zu bewerten. Hat sich die Situation für die Wildkatze nicht verbessert, sollte man die untere Naturschutzbehörde im Landkreis oder den BUND Hessen kontaktieren.

Foto: Helmut Weller/Blickpunkt Natur



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