Zur Kaiserzeit auf der Saalburg

Der Polizist mit Pickelhaube im Gespräch mit Passanten auf der Saalburg. #Foto: gd

Hochtaunus (gd). Zu einer Zeitreise in die wilhelminische Kaiserzeit hatte das Römerkastell Saalburg eingeladen. Anlass hierfür war der Unesco-Welterbetag. „Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, die Geschichte der rekonstruierten Saalburg und deren Entstehung zu beleuchten“, sagte Rüdiger Schwarz, Organisator des Welterbetags auf der Saalburg. „Die Saalburg wurde unter Kaiser Wilhelm II. Anfang des 20. Jahrhunderts rekonstruiert, weshalb wir am Unesco-Welterbetag an den Kaiser und die damalige Epoche erinnern wollen.“

Anlässlich der nachgeahmten Kaiserzeit tummelten sich mitten unter den vielen Besuchern auch Darsteller der Gruppe „Facing the Past“. Die Schauspieler hatten ein ganz spezielles Programm für die kleinen sowie großen Besucher vorbereitet. Unter der Leitung des Pädagogen und Kulturanthropologen Dr. Ullrich Brand, der einen Polizisten der preußischen Exekutivpolizei verkörperte, führten sie die zahlreichen Interessierten durch das Römerkastell und veranschaulichten mit authentischen Rollenspielen den Alltag auf der Saalburg im Jahre 1910. „Ich wurde heute auf die Saalburg kommandiert und nehme sie mit auf meinen Rundgang“, begann der Polizist mit der Pickelhaube die Führung. Ein wenig später traf er auf einen jungen Mann, den er schnell in ein Gespräch über den Wehrdienst, den man zur wilhelminischen Zeit zu leisten hatte, verwickelte. So gelang es der zehnköpfigen Truppe, spielerisch auf Themen aufmerksam zu machen, die die Menschen in der Kaiserzeit beschäftigten.

Außer der kreativ gestalteten Theaterführung mit historischen gekleideten Darstellern hatte die Saalburg noch viel mehr zum Thema wilhelminische Zeit zu bieten. So konnten die kleinen Besucher basteln wie zu Kaisers Zeiten, eine Papiertheatervorstellung genießen oder auch einfach der Führung für Kinder „Wilhelm auf der Saalburg“ beiwohnen.

Einen weiteren Höhepunkt bot das Musaion. „Das Musaion zeigt Museumräume, die nach unserem Wissensstand der kaiserzeitlichen Ausstellung nachempfunden sind, und präsentiert eine Sammlung, wie sie um die Jahrhundertwende 1900 zu sehen war“, erklärte Konstantin Deppe. „Wir öffnen die Räume mit den alten Vitrinen und originalen Funden nur einmal im Jahr zu diesem besonderen Anlass.“

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