Kristina Odak ist Vorsitzende des Kinderschutzbundes

Kristina Odak, die neue Vorsitzende des Kinderschutzbunds im Hochtaunus. Foto: ny

Hochtaunus (ny). Als im August vergangenen Jahres Dr. Ingrid Karutz, die Vorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB), plötzlich starb, übernahm Kristina Odak das Amt. Für alle Menschen, die Dr. Ingrid Karutz kannten, war ihr Tod unfassbar. Wie sie durch ihre Einsatzfreude und große Hartnäckigkeit die Ziele des Kinderschutzbundes im Hochtaunus erreicht hatte, hatte die Schatzmeisterin Christiane de Maizière im Trauergottesdienst in ihrem Gedenken an die beliebte Vorsitzende sehr liebevoll und mit größter Hochachtung geschildert.

In Anerkennung ihrer Arbeit wurde beschlossen, dem neuen Domizil des Vereins mitten in der Stadt am Hindenburgring 44 den Namen „Dr. Ingrid Karutz Haus“ zu geben. In der kürzlich durchgeführten Jahresmitgliederversammlung wurde Kristina Odak als Vorsitzende bestätigt. Bei der Eröffnung dankte sie Dr. Ingrid Karutz für ihre geleistete Arbeit und versprach, es sei ihr Verpflichtung und Freude, diese in ihrem Sinne fortzuführen. Dann gab sie einen Überblick über die Tätigkeit des Kinderschutzbundes, der gegenwärtig 151 Mitglieder hat. Das Projekt der ehrenamtlichen Vormundschaft läuft gut, drei neue Vormünder konnten gewonnen werden, und im Herbst ist wieder eine neue Ausbildungsrunde geplant.

Die Nachfrage nach Vormündern ist groß, und die Stadt fördert das Projekt. In der Sozialpädagogischen Schülerhilfe werden jetzt 14 Kinder von zwei hauptamtlichen Fachkräften mit zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen betreut. Bei der Hausaufgabenbetreuung für Schüler der fünften bis zehnten Klasse treffen sich 14 Kinder. Diese Förderung war ursprünglich nicht für die Älteren bis zur zehnten Klasse gedacht, aber sie kommen immer noch gern, um sich helfen zu lassen, zum Beispiel bei Praktikumsberichten und Bewerbungen. Für diese Gruppe wird noch eine hauptamtliche studentische Betreuungskraft gesucht. Das Sprachförderprogramm „Bewegte Sprache“ erreicht 53 Kinder in mehreren Kitas. Das Angebot „Starke Eltern – Starke Kinder“ wird weiter mit dem Kinderbüro Oberursel fortgeführt. Auch die „Klamottenschachtel“ erfährt großen Zuspruch.

Wie bereits seit Langem wird das Sucht-Theater an der Altkönigschule in Kronberg unterstützt. Das Kinder- und Jugendtelefon (KJT) Bad Homburg gehört seit 25 Jahren zum Dachverband der „Nummer gegen Kummer“ (116111). Kinder und Jugendliche können hier anonym anrufen und über ihre Probleme sprechen. 2018 wurden über 1000 Beratungsgespräche in 750 Telefonstunden geführt. Seit November wurden sechs neue Telefonberater ausgebildet.

Kristina Odak fuhr in ihrem Bericht fort und erklärte, dass zwei Projekte – die Traumatherapie für Flüchtlingskinder in Bad Homburg und die Bewegungsnachmittage – eingestellt wurden. Bei den Bewegungsnachmittagen sei das Anspruchsdenken der Eltern groß, denn sie gäben ihre Kinder für die Zeit der freien Bewegung in den Sporthallen nur ab, und so könne der Kinderschutzbund die Aufsichtspflicht nicht mehr leisten.

Schatzmeisterin Christiane de Maizière erstattete den Finanzbericht. Den Einnahmen von fast 300 000 Euro stehen Ausgaben von rund 253 000 Euro gegenüber. Sie erläuterte die wichtigsten Angaben und erklärte, alle laufenden Projekte können weitergeführt werden. Die Mitglieder dankten dem Vorstand mit herzlichem Beifall.



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