Landrat appelliert: „Fahren Sie nicht alle auf den Feldberg“

Gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten und Gesundheitsdezernenten Thorsten Schorr und der stellvertretenden Geschäftsstellenleiterin des Naturpark Taunus, Carolin Pfaff, zeigt Landrat Ulrich Krebs (v. l.) Plakat und Banner.     Foto: Hochtaunuskreis

 

Hochtaunus (how). Kurz vor dem langen Osterwochenende appelliert Landrat Ulrich Krebs an die Bewohner des Rhein-Main-Gebiets, den Wunsch nach Zeit in der Natur zurückhaltend und nur mit Vorsicht und Augenmaß zu verwirklichen. „Ich verstehe Sie gut, nach dem Winter drängt es uns alle nach draußen. Auch mich. Um unsere Gesundheit zu schützen, müssen wir aber weiter vorsichtig sein und Orte meiden, an denen wir zu vielen Menschen begegnen“, sagt Krebs. 

Deshalb richtet der Landrat seinen Appell ausdrücklich nicht nur an die Bürger des eigenen Hochtaunuskreises, sondern auch an die Menschen, die es derzeit aus Frankfurt und anderen Kommunen der Rhein-Main-Region in den hohen Taunus ziehe. „Fahren Sie nicht alle auf den Feldberg“, bittet Ulrich Krebs. Bereits am vergangenen Wochenende musste die Zufahrt auf die Höhe gesperrt werden, alle Parkplätze waren früh belegt. Auch wenn sich die Menschen überwiegend in Familien- und Zweiergruppen rund um das Plateau bewegt hätten, sagt Krebs: „Wo viele Menschen sind, steigt die Ansteckungsgefahr, bitte gehen Sie sich aus dem Weg.“

In Kooperation mit der Polizei und den Anrainer-Kommunen des Feldberggebietes, Oberursel, Königstein, Schmitten und Glashütten, macht der Hochtaunuskreis mit Bannern an einigen Brücken auf dem Weg in den Taunus und in Taunusorten auf die Abstandsregeln aufmerksam. Auf allen Parkplätzen des Naturpark Taunus lässt der Kreis außerdem große Plakate aufstellen, die die Besucher darauf hinweisen, dass sie nicht eng parken und sich vor allem auch in der Natur den Regeln gemäß verhalten sollen. 

Auf den Bannern und Plakaten ist auch Leo, der Löwe, abgebildet, der mit ausgebreiteten Armen die Menschen auf Abstand hält. Eine Figur, die eigens für eine Image-Kampagne des Landrats und des Kreises für Facebook kreiert wurde und nun auch in anderen Medien zu finden ist. Leo steht für Stärke, Sicherheit und Zusammenhalt. „Leo hat Superkräfte und hilft, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Kinder verstehen dieses Symbol und nehmen es an“, erklärt Landrat Krebs. „Leo informiert und erklärt charmant, aber eindringlich die Regeln, die es derzeit einzuhalten gilt. Er hält uns jedoch auch dazu an, jetzt zusammenzuhalten“. 

Auf den Parkplätzen des Naturparks erinnert Leo auf Plakaten daran, dass auch Wald und Flur kein rechtsfreier Raum sind. Hier gilt wie überall, dass man nur mit Mitgliedern des eigenen Haushalts oder mit einer einzigen Person unterwegs sein darf. Dieselben Regeln gelten für Lauf- oder Hundetreffs. Alle Grill- und Zeltplätze im Naturpark Taunus sind bis auf weiteres geschlossen. 

Doch der Taunus habe ja viel mehr als den Feldberg, sagt Krebs. „Viele Orte im nördlicheren Bereich des Naturpark Taunus haben Charme, bieten viel Natur und sind deutlich weniger besucht.“ Der Landrat verweist auf die Homepage des Naturpark Taunus www.naturpark-taunus.de, auf der sich Parkplätze im Hinterland des Kreises und viele Wandertipps für entlegene Strecken fänden. Einheimische und Ortskundige bittet Krebs besonders, die Hotspots zu meiden: „Sie wissen, wo es im Taunus genauso schön ist wie auf dem Feldberg. Die Aussicht dort bleibt uns, wir können sie auch später wieder genießen.“ 

Der Landrat zeigt ausdrücklich Verständnis für die, die jetzt in die Natur fahren und ein wenig Ablenkung suchen. Er wisse, nur ein kleinerer Teil der Einwohner des Rhein-Main-Gebiets besitze einen eigenen Garten. Wer einen habe, so der Landrat, der solle ihn bitte auch nutzen und weitestgehend zu Hause bleiben. „Nehmen Sie Rücksicht auf gesundheitlich Schwächere und helfen Sie weiter mit, die Infektionskette zu unterbrechen.“ Nur so habe das Gesundheitssystem eine Chance, die schwer Erkrankten gut zu behandeln. 

„In dieser Krise wird jedem von uns viel abverlangt: viel Geduld, viel Disziplin, viel Verzicht. Das ist nicht leicht, aber miteinander geht es. Denn wir halten zusammen“, sagt Ulrich Krebs.



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