Landrat auf Burgerkundung mit Grundschulkindern

Landrat Ulrich Krebs in seinem Element. In seiner Jugend verdiente sich der Chef der Kreisverwaltung mit Führungen auf der Burg Epp Geld hinzu.
Fotos: HTK

Hochtaunus
(HTK) - Gleich in der ersten Ferienwoche hatten 39 Betreuungskinder aus den Betreuungszentren der Königsteiner und Kronberger Grundschulen einen spannenden Termin. Landrat Ulrich Krebs hatte sie im Rahmen seiner Sommeraktionen eingeladen, mit ihm zusammen die Burg Kronberg zu erkunden.

Die Schülerinnen und Schüler der ersten bis zur vierten Klassen zeigten sich gut informiert, wozu so eine Burg in früheren Zeiten mal nützlich war. „Zur Verteidigung, na klar. Und sie war auch so etwas wie ein Verwaltungszentrum“, erklärte Ulrich Krebs, der als Landrat ja selbst Chef einer Kreisverwaltung ist. Was eine Verwaltung heutzutage so macht, wussten die Kinder auch, zumindest die meisten.

Krebs, der Geschichte studiert und sich als Schüler mit Führungen auf der Burg Eppstein Geld verdient hat, erzählte von der früheren Burgherrin von Kronberg, der Kaiserin Friedrich, die eigentlich Viktoria hieß und sehr viel für den Erhalt der Burg Kronberg getan hat. Die Burg habe sie im Übrigen mal zu Weihnachten geschenkt bekommen, von ihrem Sohn, dem Kaiser, erzählte Krebs den angesichts eines solchen Geschenks dann doch etwas beeindruckten jungen Burgbesuchern.

Die Kinder lernten viel auf der Tour, zum Beispiel, dass aus einer sogenannten Pechnase über dem Haupttor von vielen Burgen gar kein Pech auf die Feinde floss, sondern vielleicht der Inhalt des Nachttopfes, meistens aber wurden von dort Steine auf die Angreifer vor der Tür geworfen. Oder warum in Ausgängen nach draußen manchmal kleine Treppen nach oben und dann wieder nach unten gebaut wurden statt einfach geradeaus: „Weil man so erst mal vorsichtig gucken konnte, ob von unten einer schießt“, so Krebs.

Das Leben sei eben nicht leicht auf einer Burg gewesen, gab Krebs zu Bedenken. Mit den Kindern sprach der Landrat dann weiter darüber, unter welchen Bedingungen die Menschen im Mittelalter gelebt haben, wie mühsam vieles gewesen ist und wie kalt es im Winter mit nur wenigen Feuerstellen gewesen sein muss und dass es selbst für den Burgherrn lebensgefährlich sein konnte, auch nur einen schlimmen Husten zu bekommen.

Die Kinder schauten sich auch den Festsaal an, in dessen kleiner Kapelle man noch heute heiraten kann. Und sie staunten über den tiefen Brunnen in der Schlossküche.

Mit einem an diesem Tag ganz klaren Blick nach Frankfurt endete die Tour mit dem Landrat. Zurück von ihrer Reise in die Vergangenheit genossen die Kinder im Innenhof der Burg noch eine große Pizza, die ihnen der Landrat spendiert hatte.

Die nächste Sommeraktion des Landrats findet Ende Juli/August an der Antonius-Kapelle oberhalb von Kronberg statt. (dw)

Voll dabei. Die Grundschüler waren fasziniert von den anschaulichen Erklärungen des Kreisverwaltungschef.

Weitere Artikelbilder



X