Naturschutztipp

Am 27. Juni war Siebenschläfer-Tag. Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) widmet diesen Tag dem Gartenschläfer und ruft alle Hessinnen und Hessen auf, sich an der Spurensuche nach der kleinen Schlafmaus zu beteiligen. „Wir möchten die Aufmerksamkeit auf den Gartenschläfer richten, den kleinen Verwandten des Siebenschläfers. Denn die kleine Schlafmaus mit der ,Zorro-Maske‘ ist aus vielen Teilen Deutschlands nahezu spurlos verschwunden. Und wir wissen nicht, warum“, erklärt Susanne Steib, Projektmanagerin beim BUND Hessen Steib weiter: „Dank der zahlreichen Meldungen aus der Bevölkerung wissen wir, dass das Verbreitungsgebiet der Gartenschläfer in Hessen vom Rheingau bis ins Rhein-Main-Gebiet reicht. Von Lorch über Wiesbaden und Frankfurt bis in den Süden nach Riedstadt fühlt er sich besonders wohl. Aus dem restlichen Hessen gibt es leider kaum Nachweise. Gesichtet wurde er in seinen zahlreichen Lebensräumen. Er bewohnt Haus- und Kleingärten, Parks, Streuobstwiesen und Wälder.“

Mit dem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ untersucht der BUND gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, warum der Gartenschläferbestand so stark gesunken ist. Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Die Unterstützung aus der Bevölkerung ist bei der Erforschung der kleinen Schlafmaus unverzichtbar. Obwohl er eine heimische Tierart ist, gibt es zum Gartenschläfer bislang kaum wissenschaftliche Untersuchungen.

Der Gartenschläfer, wissenschaftlich Eliomys quercinus und deutsche Verantwortungsart, ist eine in Europa heimische Schlafmaus, verwandt mit dem Siebenschläfer. Erkennbar ist er an seiner typischen Gesichtszeichnung mit ausgeprägten schwarzen Ringen um die Augen, die an die „Zorro-Maske“ erinnert. Das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers ist in den vergangenen 30 Jahren um mehr als die Hälfte geschrumpft, in vielen Regionen ist er bereits ausgestorben. Die Ursachen sind bislang unklar. BUND, Justus-Liebig-Universität und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung untersuchen deshalb nun alle denkbaren Einflussfaktoren: Nahrungsgewohnheiten und -angebote, Lebensraumansprüche und Klima, genetische Strukturen, Krankheiten und Parasiten, Fressfeinde und Prädatoren u.v.m.

Wer den Gartenschläfer (oder auch Siebenschläfer oder Hausmäuse) in seinem Garten gesehen hat, meldet sich gerne auf www.gartenschlaefer.de.



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