Neue Kirchenvorstände nehmen ihre Arbeit auf

Hochtaunus (how). Im September werden in Friedrichsdorf, Bad Homburg, Oberursel, Steinbach, Usingen, Neu-Anspach, Wehrheim, Schmitten, Weilrod und Grävenwiesbach in den meisten der 31 Kirchengemeinden des Dekanats Hochtaunus 266 ehrenamtliche Kirchenvorsteher in ihr Amt eingeführt. Zugleich werden die scheidenden Kirchenvorstände verabschiedet.

Über die geleistete Arbeit der vergangenen sechs Jahre sagte der Präses des Evangelischen Dekanats Hochtaunus, Peter Vollrath-Kühne: „Nicht nur in den vergangenen, schwierigen Monaten haben unsere Kirchenvorstände ihre Gemeinden engagiert und kreativ geleitet. Sie haben die Verantwortung für Personal, Finanzen, Baumaßnahmen und Verwaltung übernommen. Es ist ihnen gelungen, die Pandemie bedingte Distanz im Gemeindeleben oftmals mit neuen Ideen zu überwinden Und viele Gemeinden haben noch enger als zuvor mit anderen zusammengearbeitet.“

Von den 266 Gewählten sind 148 Frauen. 31 Prozent der neuen Kirchenvorstände sind unter 50 Jahre alt, 69 Prozent über 50. Im Dekanat Hochtaunus nehmen insgesamt acht Jugendmitglieder ihre Arbeit im Kirchenvorstand auf. „Ich danke allen Menschen, die bei der Kirchenvorstandswahl kandidiert haben. Den Gewählten möchte ich Gottes Segen sowie Mut, Besonnenheit und Freunde für die neue Aufgabe wünschen. Ich hoffe, dass die Enttäuschung der Nichtgewählten nicht verhindert, dass sie sich weiterhin in ihrer Gemeinde engagieren“, sagte der Dekan.

Die neuen Kirchenvorstände übernähmen Verantwortung in einer Zeit, in der die Evangelische Kirche in Deutschland vor vielen Herausforderungen stünde. Die Vorstände würden sich mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie die Kirchengemeinden auf die Veränderungen in Gesellschaft und Kirche reagieren könnten, betonte Tönges-Braungart. Wie könne Kirche, mit immer knapper werdenden personellen und finanziellen Ressourcen, zeitgemäße Wege beschreiten, das Evangelium zu verkünden und Lust auf Kirche machen? Sich diesen Fragen zu stellen, sei die große Herausforderung für die neuen Kirchenvorstände. Aber sie böte auch die Chance, kirchliche Arbeit neu zu gestalten und Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Dabei würde es immer wichtiger werden, die Zusammenarbeit zwischen benachbarten Gemeinden zu verstärken und die entstehenden Nachbarschaftsregionen mit Leben zu füllen, so der Dekan weiter.

Kirchenvorstand in der Evangelischen Kirche

In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist der Kirchenvorstand das oberste Leitungsorgan der Kirchengemeinde. Er trägt die Mitverantwortung für die Seelsorge und die Gottesdienstgestaltung und ist gemeinsam mit den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für das Gemeindeleben verantwortlich. Der Kirchenvorstand entscheidet, in welche Richtung sich die Gemeinde entwickelt.

Dafür muss er konkrete Entscheidungen treffen, schließlich geht es häufig um Geld und Gebäude, um Mitarbeitende und um die zahlreichen Veranstaltungen der Gemeinde. Außerdem beschäftigt sich der Kirchenvorstand mit Gottesdienst und Verkündigung, mit Konfirmandenunterricht, Kinder- und Jugendarbeit, Arbeit mit Erwachsenen und Familien. Entscheidungen werden auf dem Hintergrund der geistlichen Ausrichtung der Gemeinden getroffen.

Je nach Gemeindegröße besteht der Kirchenvorstand aus vier bis 21 Mitgliedern sowie den Pfarrern der Gemeinde. Die Kirchenvorstände entsenden Delegierte in die Dekanatssynode und diese wiederum in die Landessynode der EKHN, eine Art Kirchenparlament. Außerdem wählt der Kirchenvorstand den oder die Pfarrerin für seine Gemeinde.



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