Rotaract-Hilfsaktion im „Regenwald“ Bürger pflanzen Bäume

Klimaspaß: Altfried Lütkenhaus vom Rotary Club Bad Soden-Königstein und Charlotte Pignataro vomRotaract Club Taunus Foto: privat

Königstein/Kronberg. – Am vergangenen Samstag trafen sich am Scharderhohlparkplatz vormittags um 10 Uhr ca. drei Dutzend Menschen und brachen, warm gekleidet, gegen Regen geschützt, mit Spaten bewaffnet, 3G-geprüft, unter Leitung von Mandy Gantz und Martin Westenberger von HessenForst zum Hang unterhalb des Gedenksteins zum Flugzeugabsturz von 1971 am Altkönig auf. Ihr Ziel: die große, von Sturmbruch, Trockenheit und Schädlingen verursachte Waldlichtung in gut 600 Meter Meereshöhe. Ihr Vorhaben: Aufforstung! Im Rahmen der Aktion „One Million Trees“ der Rotaract-Organisation hatte der Rotaract-Club Taunus zur Pflanzaktion eingeladen. Unterstützt wurde er in drei Zweistundenschichten mit wechselnder Besetzung von seinen rotarischen Patenclubs Bad Soden-Königstein und Kronberg. Dank guter Kontakte hatten Rotaract-Mitglieder das Unternehmen Wayss & Freytag als Sponsor der Arbeitshandschuhe gewonnen: Was am Bau gut ist, taugt auch im Forst! Nach einer Einführung von Forstamtsleiter Martin Westenberger in die Geheimnisse erfolgreicher Pflanzung ging es frisch ans Werk. Die Gruppe schwärmte aus, bildete kleine Teams und machte sich daran, entlang der von den Forstamtsexperten gut vorbereiteten, über die knapp 3.500 Quadratmeter große Fläche gespannten Pflanzleinen in regelmäßigen Abständen Buchensetzlinge und Douglasien in den Boden zu bringen. Unter fachkundiger Aufsicht schritten die Arbeiten zügig voran. Daran gemessen ist gut vorstellbar, dass bald wieder 1.500 Bäume mehr die Lichtung schließen.

Das kühle Mikroklima ist gerade für Buchen und Douglasien gut geeignet, Eichen zum Beispiel haben es da schon lieber wärmer! Die Douglasiensetzlinge galt es, durch Pflanzrohre gegen den wählerischen Appetit des Rehwilds zu schützen. So ergab sich ein interessantes Bild: im Wechsel eine lange Reihe kleiner Buchen, die kaum aus dem Boden ragten mit einer langen Reihe ebenso kleiner Douglasiensetzlinge, verborgen in aufrechtstehenden, mit Stock in den Boden getriebenen Pflanzrohren von mehr als 1 Meter Länge. Nebel und Regen taten dem Elan der Akteure keinen Abbruch. Paradox nur: Am Samstag war der Taunus ein Regenwald – und doch ist nicht sicher, ob ein Regenwald aus der Neuanpflanzung wird. Vielleicht bei weiterer Erderwärmung? Genau das wollen die Aktion „One Million Trees“ und der Rotaract-Club Taunus durch ihre Beiträge verhindern!

Rotaract ist mit rund 172.000 Mitgliedern in 7.500 Clubs übrigens eine der größten Jugendorganisationen der Welt. Der Name Rotaract setzt sich zusammen aus den Worten „Rotary“ und „Action“ und steht für „Jugend in Aktion“ – Aktion im Sinne der rotarischen Idee. Ein Rotaract-Club ist eine von einem Rotary Club geförderte und betreute, dennoch unabhängige und selbstständige Gemeinschaft junger Leute. Deren Ziel ist es, zur Völkerverständigung beizutragen und die Anerkennung ethischer Grundsätze in der Wirtschaft zu fördern – durch verantwortungsvolle Beteiligung an Projekten und Aktionen zur Unterstützung sozialer Zwecke. Rotaract ist weder politisch noch religiös ausgerichtet. Mitglied kann jede junge Frau und jeder junge Mann im Alter von 18 bis 30 Jahren werden. Einzige Bedingung ist, dass sie engagiert sind und zu Rotaract passen. Rotaract gibt es in fast jedem Land der Welt. In Deutschland engagieren sich mehr als 3.300 Mitglieder in über 170 Clubs. Rotaract stützt seine Arbeit auf die drei Säulen Helfen, Lernen und Feiern. Den Rotaract-Club Taunus mit heute ca. 30 Mitgliedern gibt es seit 2015. Er sucht ständig neue Mitglieder im Alter von 18 bis 30 Jahren. Der Rotary-Club Bad Soden-Königstein ist ein regional verwurzelter, unabhängiger, überparteilicher und konfessionell nicht gebundener Freundeskreis unterschiedlicher Berufsgruppen. Er engagiert sich für Bildung, Gesundheit und Soziales, vor Ort und im Ausland, in der lokalen wie internationalen Jugendhilfe, unterstützt u.a. Stellen für freiwillige soziale Jahre, organisiert und finanziert lokale Sprachkurse für Kinder an Grundschulen (Deutsch-Sommer) und führt jährlich Berufsinformationstage an weiterführenden Schulen durch. Auch internationale, der Völkerverständigung dienende nachhaltige Projekte wie „Wasser für Afrika“ oder die „Kinderhilfe Afghanistan“ erhielten maßgebliche Förderungen.



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