Schnelle Hilfe für Senioren in akuten Notsituationen

Hochtaunus (how). Einkaufen, Kochen, die Wohnung sauber halten – diese Tätigkeiten kennt jeder. Sie machen einen Teil des Alltags aus und werden oft wie selbstverständlich erledigt. Für ältere Menschen können diese Alltagsaufgaben in bestimmten Situationen aber zu einer wirklichen Last werden: Da ist zum Beispiel der Partner gestürzt und musste ins Krankenhaus. Oder die Partnerin ist pflegebedürftig geworden und braucht jetzt ein höheres Maß an Aufmerksamkeit. Oft ist es aber auch eine Erkrankung oder eine Behinderung, die einen selbst betrifft, die eigene Mobilität einschränkt und verhindert, dass die vermeintlich selbstverständlichen Tätigkeiten des Alltags wie Einkaufen, Kochen oder die Reinigung der Wohnung in der gewohnten Regelmäßigkeit ablaufen.

Das Diakonische Werk Hochtaunus hat über seine Anlaufstelle für Senioren in der Vergangenheit einen verstärkten Bedarf bei der Unterstützung bei haushaltsnahen Dienstleistungen ausgemacht. Stefanie Limberg, die Leiterin des Diakonischen Werks, wurde daraufhin aktiv. Gemeinsam mit Dr. Silke Heil, Leiterin des Fachbereichs Frauen, Senioren, Behinderte und Krankenhilfe beim Hochtaunuskreis, hat sie ein neues Projekt ins Leben gerufen, das akute Notsituationen von älteren Menschen im Landkreis bekämpfen möchte.

Doris Landvoigt, Projektverantwortliche beim Diakonischen Werk, beschreibt die Idee des neuen Projekts: „Durch das Projekt steht sofort eine Kraft für hauswirtschaftliche Unterstützung zur Verfügung, die den Fachdienst bei der Versorgung des älteren Menschen unterstützt. Diese Notversorgung wird nur solange erbracht, bis Regeldienste, zum Beispiel ein Anbieter für haushaltsnahe Dienstleistungen, erfolgreich vermittelt wurde. Dabei ist es gerade diese ‚Sofort-Hilfe‘, die bislang gefehlt hat und jetzt geleistet werden kann.“

Diese Leistung wird von Tarik Schwenke übernommen. Er ist bereits beim Diakonischen Werk eingebunden und verfügt über die entsprechenden Qualifikationen, um nicht nur die Dienstleistungen als Hauswirtschafter zu übernehmen, sondern auch auf die Klientel der Senioren einzugehen. „Es ist oft nicht allein der Wäscheberg, der den Senioren zu schaffen macht. Es geht vor allem um schnelle Hilfe in akuten Notsituationen, wozu dann auch nette und aufmunternde Gespräche gehören, die der Vereinsamung etwas entgegensetzen“, sagt Tarik Schwenke, dessen berufliche Wurzeln im naturwissenschaftlichen Bereich liegen und der seit Jahren auch als Medienmeterologe arbeitet.

Ergänzend werden zudem Ehrenamtliche geschult, die ältere Menschen im Alltag begleiten wollen. Kleinere hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Einkaufen, Kochen oder Backen können so für eine Übergangszeit gemeinsam erledigt werden. Dabei findet sich immer auch eine Gelegenheit für Gespräche und den gemeinsamen Austausch. Für den Fall, dass weitere Hilfe notwendig wird, kann diese durch das Diakonische Werk vermittelt werden.

Der Rotary Club Bad Homburg-Schloss unterstützt das Pilotprojekt mit einer großzügigen Spende. Diese erlaubt es, einen qualifizierten Hauswirtschafter anzustellen, der Hausbesuche durchführt und in akuten Notsituationen zur Stelle ist. Jürgen Seibert, Präsident des Rotary Clubs Bad Homburg-Schloss: „Es ist uns ein Herzensanliegen, älteren Menschen in Notsituationen zu helfen. Das Pilotprojekt des Diakonisches Werks ist innovativ und wirkungsvoll. Wir als Rotary Club unterstützen es gerne, weil es eine wirkungsvolle Hilfe bietet, in Situationen, in denen diese wirklich gebraucht wird.“

Machen gemeinsame Sache (v. l.): Dr. Felix Blaser (Rotary Club Bad Homburg-Schloss), Doris Landvoigt, Gintare Bertasius, Tarik Schwenke (alle Diakonisches Werk Hochtaunus) sowie Jürgen Seibert (Rotary Club Bad Homburg-Schloss). Foto: Rotary Club



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