Sicher Radfahren im Hochtaunuskreis zu jeder Jahreszeit

Die Sichtbarkeit von Radfahrerinnen und Radfahrern steigt, wenn die reflektierenden Elemente so platziert sind, dass sie Bewegungen sichtbar machen, etwa das Ausstrecken des Arms beim Abbiegen. Foto: HTK

Hochtaunuskreis. Mobilität kennt keine Jahreszeit, und doch geht der Umschwung auf Herbst und Winter für viele Menschen mit einem Wechsel des Fortbewegungsmittels einher. Dabei sind die dunkler werdenden Tage kein Grund für den Rest des Jahres aus dem Fahrradsattel zu steigen. Schließlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Wer sich mit Überziehhosen, Mütze und Handschuhen der Jahreszeit entsprechend kleidet, kann auch im Herbst und Winter die frische Morgenluft im Sattel genießen. Helle Köpfe wissen außerdem: Sich mit reflektierenden Elementen an Armen und Beinen für das Umfeld sichtbar zu machen, steigert das Selbstbewusstsein im Straßenverkehr und sorgt dafür, in der dunklen Jahreszeit entspannter von A nach B zu kommen.

Reflektierende Elemente

Im Rahmen des Projektes „Urbanist 2“ untersuchte eine schwedische Forschergruppe den Aufmerksamkeitseffekt von Radfahrerinnen und Radfahrern anhand verschiedener Kleidungsvarianten: gänzlich ohne Reflektoren, mit Sicherheitsweste sowie mit Reflektoren auf Kopf, Rücken und Gelenken. Dabei fand das Forscherteam heraus, dass die Sichtbarkeit von Radfahrerinnen und Radfahrern steigt, wenn die reflektierenden Elemente so platziert sind, dass sie Bewegungen sichtbar machen, etwa das Ausstrecken des Arms beim Abbiegen. Konkret heißt das: Die Reflektoren sollten im besten Fall auf oder an jenen Körperteilen befestigt sein, die sich beim Radfahren bewegen. Also an Armen und Beinen. Das Tragen einer reflektierenden Fahrradweste hingegen, so das überraschende Ergebnis der schwedischen Studie, suggeriere unter Umständen gar ein „falsches“ Sicherheitsgefühl, auch wenn sie sehr auffällt. Gegenseitige Rücksichtnahme ist allerdings die wichtigste Voraussetzung für sicheres Fahrradfahren.

Gegen das Übersehen anleuchten

Ein Tipp der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH): Wer entspannt im Straßenraum mobil sein möchte, trifft mit Reflektoren und fluoreszierenden Elementen in jeglichen Formen und Farben die richtige Wahl. Kinder können mit reflektierenden Tierchen als Anhänger oder Sticker ausgestattet werden oder neonfarbene Mützen und Handschuhe tragen. Erwachsene sollten mit gutem Beispiel vorangehen und selbstbewusst helle, leuchtende und sichtbare Accessoires insbesondere an Armen und Beinen im Straßenverkehr tragen. Denn besonders an Kreisverkehren oder an stark befahrenen Straßen kann reflektierende Kleidung zum Lebensretter werden.

Mitmachen: Radverkehrskonzept

Der Hochtaunuskreis erarbeitet aktuell ein Radverkehrskonzept, um das Radfahren zwischen den Städten und Gemeinden zu jeder Jahreszeit sicherer und attraktiver zu machen. In einer Online-Befragung haben alle die Möglichkeit, das Konzept mitzugestalten. Unter www.radverkehrskonzept-hochtaunuskreis.de können Bürgerinnen und Bürger bestehende Radwege kommentieren, Gefahrenstellen melden und den Bedarf an neuen Radwegen und Radabstellanlagen melden. Das Planungsbüro RV-K wertet anschließend die Meldungen aus und lässt sie in die Maßnahmenerstellung einfließen. Die Teilnahme an der Online-Befragung ist noch bis zum 31. Dezember 2020 möglich.



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