Weitsprungkrimi geht zugunsten von Oliver Koletzko aus

Der Schmittener Oliver Koletzko fliegt in Neubrandenburg auf 7,53 Meter und wird deutscher Meister. Foto: fk

Hochtaunus (fk). Das war nichts für schwache Nerven. Der Schmittener Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) sorgte bei den deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften der Altersklasse U20 in Neubrandenburg für einen echten Weitsprungkrimi. Der Auftakt für den Favoriten aus dem Taunus war optimal. Mit starken 7,40 Metern gleich im ersten Durchgang ging Oli in Führung. Das sollte dann auch bis zur vierten Runde so bleiben, ehe Simon Batz (LG Landkreis Kehlheim) zum Konter ansetzte und mit 7,49 Metern Koletzko von der Spitze des Feldes verdrängte.

Der Athlet aus dem Taunus steigerte sich zwar auf 7,45 Meter, was aber nicht für einen erneuten Führungswechsel reichte. Nachdem der letzte Sprung von Batz bei 7,08 Metern gemessen wurde, hatte Koletzko das Privileg als Führender des Vorkampfes mit seinem sechsten Sprung den Wettbewerb zu beenden. Der Kaderathlet nutzte die finale Chance, flog angefeuert vom Publikum auf hervorragende 7,53 Meter, drehte damit den Wettbewerb noch um und holte sich den Titel. Damit wurde Koletzko – er gehört noch der jüngeren B-Jugend (also U18) an – seiner Favoritenrolle gerecht und steigerte seine bisherige Bestmarke von 7,47 Metern um sechs Zentimeter.

Mit einem lachenden und einen weinenden Auge blickt Max Lehl auf das DM-Wochenende in Mecklenburg-Vorpommern zurück. Der Stabhochspringer von der TSG Wehrheim befindet sich aktuell in bestechender Form und stellte dies jüngst in Sindelfingen mit einem Sprung über 4,91 Meter unter Beweis. In der Jahnsportarena von Neubrandenburg stieg der angehende Abiturient bei 4,70 Meter in den Wettkampf ein, die im zweiten Anlauf gemeistert wurden. Die 4,80 und 4,90 Meter klappten jedoch auf Anhieb. Bei den dann aufgelegten 5,00 Metern merkte man schon ein wenig den Respekt vor der neuen Höhe. Im dritten Versuch flog Lehl über die neue Rekordmarke. In der Freiluftsaison sollte diese Höhe und eventuell auch etwas mehr absolut machbar sein. Damit wäre dann auch der Kreisrekord geknackt, den seit August 2014 Gordon Porsch (damals SG Anspch) mit glatten fünf Metern hält.

Dritter heimischer Youngster bei der DM war Okai Charles vom Königsteiner LV. Der 800-Meter-Spezialist – er gehört noch der jüngeren B-Jugend an – hatte bereits vorher zwei DM-Normen abgehakt, sich dann aber in Absprache mit seinem Trainer Benjamin Stalf für die 400 Meter entschieden. Auf der dieser Distanz verbesserte der hochgewachsene Mittelstreckler im dritten Vorlauf mit 50,34 Sekunden seine bisherige Bestmarke um 0,03 Sekunden. Doch es hätte deutlich mehr sein können, den Okai bliebt beim Start „fast sitzen“ und verschenkte somit wichtige Zehntel. Die fehlten dann am Ende für den Einzug ins B-Finale. Jordan Gordon (OTB Oldenburg) war 0,23 Sekunden schneller unterwegs und sicherte sich damit das letzte Ticket.



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