Weniger Wohnungseinbrüche, aber mehr häusliche Gewalt

Hochtaunus (how). Die jährliche Betrachtung der polizeilichen Kriminalstatistik ist stets ein Rückblick auf das vergangene Jahr und die Entwicklung der Kriminalität. Der Rückblick auf das Jahr 2020 ist ein besonderer, da jenes Jahr in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Jahr war, das auch die Polizei im Hochtaunuskreis vor einige Herausforderungen stellte. Umso erfreulicher ist, dass die Polizei eine positive Bilanz ziehen kann. Nachdem die Gesamtzahl der Straftaten im Jahr 2018 den Wert von 10 000 erstmals unterschritt und 2019 erneut um ganze 9,5 Prozent zurückging, konnte dieser Trend im Jahr 2020 erfolgreich fortgesetzt werden. Das Gesamtstraftatenaufkommen sank um 377 auf 8698 Fälle. Dies bedeutet auch einen erneuten Rückgang der Häufigkeitszahl, die die statistische Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, ausdrückt. Mit nun 3671 Straftaten pro 100 000 Einwohner – 148 weniger als im Vorjahr – sank sie das sechste Jahr in Folge. Zum Vergleich: Der Hessenschnitt liegt bei 5446 Zählern. Ebenso erfreulich ist eine deutliche Steigerung der Aufklärungsquote. Hier hatte es bereits 2019 einen Anstieg auf 58,7 Prozent gegeben, dieser Wert konnte im Jahr 2020 nochmals um 4,8 Prozentpunkte auf 63,5 Prozent gesteigert werden, womit ein neuer Höchstwert erreicht wurde. „Ein Ergebnis, das den Bürgern im Hochtaunuskreis zeigt, wie verlässlich ihre Polizei auch in Zeiten einer Pandemie ist“, kommentiert Landrat Ulrich Krebs die Zahlen der aktuellen Statistik. „Das Coronavirus stellt uns alle vor außerordentliche Herausforderungen. Die Polizei, die in dieser Zeit bei allen anderen Aufgaben auch eine solch erfolgreiche Kriminalitätsbekämpfung betreibt und dafür sorgt, dass der Hochtaunuskreis einer der sichersten Landkreise in Hessen bleibt, leistet vorbildliche Arbeit.“

Augenscheinlich wirkten sich die Pandemie und ihre Begleiterscheinungen in einigen Bereichen der polizeilichen Kriminalstatistik aus. So gab es etwa im Bereich der Wohnungseinbrüche einen erheblichen Rückgang. Ihre Zahl lag 2020 im Hochtaunuskreis 41 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch ein verzeichneter Anstieg der Fälle von häuslicher Gewalt lässt angesichts des in Familien und häuslichen Gemeinschaften teils deutlich veränderten Lebensalltags auf einen möglichen Zusammenhang schließen.

Unzweifelhaft ist, dass die Polizei auch in Zeiten der Pandemie ein hohes Maß an Unterstützung durch die Bürger erfuhr. Sie trugen erneut in vielen Fällen zur Entdeckung, Aufklärung oder gar Verhinderung von Straftaten bei und leisteten damit selbst einen Beitrag dazu, dass der Hochtaunus auch weiterhin einer der sichersten Landkreise Hessens ist.



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