Ein Zertifikat für den Fairtrade-Landkreis

Hochtaunus (eh). Der Hochtaunuskreis wurde Ende vergangenen Jahres als Fairtrade-Landkreis ausgezeichnet. Die Urkunde konnte bisher bedingt durch die Pandemie nur digital durch „TransFair – Verein zur Förderung des fairen Handels in der Einen Welt“ übergeben werden. Im Rahmen einer kleinen Zertifizierungsfeier wurde die Auszeichnung nun nachgeholt, zu der als Ehrengast die Vorsitzende von „Rhein.Main.Fair“, Gisela Stang, begrüßt wurde.

Nach dem Beschluss des Kreistags unterstützt der Hochtaunuskreis nicht nur die Vermarktung von Fairtrade-Produkten, sondern auch den regionalen Handel, also auch die Direktvermarktung. Die Feier zur Übergabe des Zertifikats fand auf der Dairy-Farm der Familie Wien in Friedrichsdorf-Burgholzhausen statt. Hier kann man Milch aus der Milchtankstelle holen und künftig auch fair gehandelten Kaffee und Kuchen aus hofeigenen Produkten auf dem neu gestalteten Picknickplatz genießen.

„Johanna Wien unterstützt bereits seit Beginn der Initiative im Jahr 2018 den Hochtaunuskreis in seinem Bestreben, Fairtrade-Landkreis zu werden. Es ist mir nun eine große Freude, dass wir hier bei Familie Wien zu Gast sein dürfen“, sagte Sozialdezernentin und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler in ihrer Begrüßungsrede.

Für die Auszeichnung waren fünf Kriterien zu erfüllen. Diese sind die Gründung einer Steuerungsgruppe zur Koordinierung der Aktivitäten, ein offizieller Beschluss des Kreistags zur Beteiligung an der Kampagne, eine bestimmte Anzahl an Verkaufsstellen und Gastronomie, die faire Produkte anbieten, teilnehmende Vereine, Gemeinden und Schulen sowie mediale Berichterstattung über die Aktionen.

Viele Personen haben dabei mit großem Engagement mitgewirkt. Federführend für den Hochtaunuskreis hat die Leitstelle Integration die Koordination der Initiative übernommen. „Es waren drei Jahre harte Arbeit“, sagte Annette Goy, Fachbereichsleiterin Leitstelle Integration. Auch die neu erstellten Postkarten und Flyer mit dem Motto „Fair begeistert! Dich auch?“ sind hier kostenfrei zu beziehen. Kontakt und Informationen gibt es per E-Mail an leitstelle-integration[at]hochtaunuskreis[dot]de.

„Wir alle im Hochtaunuskreis tragen unseren Teil dazu bei, das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines gerechten Welthandels zu stärken. In diesem Sinne soll unser Engagement auch fortgesetzt werden. Durch unser Handeln unterstützen wir die Umsetzung der Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Der Beitritt zu der Initiative ‚Rhein.Main.Fair‘, die im Frühjahr als nachhaltige Metropolunion ausgezeichnet werden konnte, war daher für uns selbstverständlich“, betonte Katrin Hechler. Und Gisela Stang freute sich, dass man auch auf der Dairy-Farm Fairtrade-Kaffee kaufen kann. „Wir fördern das kommunale entwicklungspolitische Engagement in der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Denn immer mehr Kommunen setzen sich für eine globale nachhaltige Entwicklung ein.“

Begleitet wurde die Auszeichnung von der Band „ImPuls“. Sie spielen Perkussionsins-trumente, die ihren Ursprung hauptsächlich in Westafrika haben, wie die meisten Stücke aus dem Repertoire der Band. „Endlich mal wieder ein Live-Konzert“, meinte einer der etwa 50 Besucher bei der Fairtrade-Auszeichnung.

Im Hochtaunuskreis sind bereits die Städte Bad Homburg und Oberursel als „Fairtrade-Towns“ ausgezeichnet. Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (Bad Homburg), die Feldbergschule und die Integrierte Gesamtschule Stierstadt (beide Oberursel) dürfen sich Fairtrade-Schools nennen.

Die Band „ImPuls“ setzt musikalische Akzente bei der Fairtrade-Auszeichnung auf dem Gelände der Dairy-Farm der Familie Wien in Burgholzhausen. Foto: Ehmler

Kreisbeigeordnete Katrin Hechler (l.) und die Fachbereichsleiterin Leitstelle Integration, Annette Goy (r.), präsentieren die Urkunde, die den Hochtaunuskreis als Fairtrade-Landkreis auszeichnet. Foto: Ehmler

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