Altpapiersammlung startete vor 35 Jahren

Schwalbach (sn). Im Juni 1985, genau vor 35 Jahren, wurden in Schwalbach die ersten sechs Altpapiercontainer aufgestellt, vier im Stadtgebiet und zwei auf dem städtischen Bauhof. Die Bevölkerung nahm dieses Angebot sehr gut an, Ziel war die Wiederverwertung des Altpapiers. Bis 1990 stieg die Anzahl der Containerstandplätze in der Stadt auf 29. In den Jahren darauf wurden auf vielen privaten Mülltonnenplätzen, vor allem in der Wohnstadt Limes, weitere Papiercontainer platziert.

Im Februar 1995, also vor gut 25 Jahren, wurden alle Liegenschaften Schwalbachs mit blauen 120 Liter- oder 240 Liter-Papiertonnen beziehungsweise 1100 Liter-Papiercontainern ausgestattet. Nachdem die Haushalte „ihre“ blaue Papiertonne erhalten hatten, wurden die Altpapiercontainer auf öffentlichen Plätzen nach und nach abgezogen. Im vergangenen Jahr 2019 gab es gut 3000 Gefäße, in die die Schwalbacher Bevölkerung 955 Tonnen Altpapier gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt hat.

Bürgermeisterin Christiane Augsburger: „Mit dem Sammeln des Altpapiers leisten alle Schwalbacher einen großen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Auch finanziell lohnt sich die Sammlung von Wertstoffen. Denn auch durch die guten Verwertungserlöse beim Altpapier konnten die Abfallgebühren seit vielen Jahren konstant bleiben.“

Doch über die Jahre fand eine Veränderung in der Zusammensetzung des Altpapieres statt. Abfallberaterin Ulrike Marschall beobachtet: „Vor zwanzig Jahren waren es überwiegend druckgrafische Papiere wie Zeitungen, die die Tonnen füllten. Heute haben, vor allem verursacht vom Internethandel, Verpackungen wie Kartons stark zugenommen.“ Die Stadtverwaltung setzt sich deshalb für einen größeren finanziellen Mitbenutzungsanteil der sogenannten Dualen Systeme an der Altpapiersammlung ein. Sie erwartet also einen größeren finanziellen Beitrag dieser Dualen Systeme zur Einsammlung von Altpapier.

Zum Verständnis: Die Dualen Systeme organisieren die Einsammlung und Verwertung von Verpackungsmaterialien über den „Gelben Sack“ und Altglascontainer.

Auch bei den Kartonagen müssen sie einen Teil der Kosten tragen. Das 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz regelt, wie die Kommunen die Kosten für die Mitbenutzung der Altpapiersammlung durch die Dualen Systeme errechnen dürfen. Doch die Dualen Systeme weigern sich bisher beharrlich, ihren errechneten Anteil für die Mitbenutzung und Verwertung von Verpackungsmaterialien an der Altpapiereinsammlung in voller Höhe zu tragen. Falls dies so bleiben sollte, müssten die Schwalbacher für die Einsammlung und Verwertung von Verpackungen aus Papier zweimal bezahlen: Einmal über den grünen Punkt auf jeder Verpackung und einmal über die Abfallgebühren.

Altpapiersammlung in Schwalbach – wie alles begann: Im Januar 1977 wird auf dem Bauhof versuchsweise ein Container für die Sammlung von Altpapier aufgestellt. Das Angebot wird von der Bevölkerung gut angenommen. Doch der Versuch droht zu scheitern, da viele auch ihren Hausmüll in den Container entsorgen.

In der ersten Hälfte der 80er-Jahre führen dann Pfadfinder und die Entsorgungsfirma sporadisch Straßensammlung von Altpapier durch.



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