Grünflächen in der Stadt, WiTechWi lud zum Vortrag

Katja Lindenau, Diplom-Ingenieurin für Umwelttechnik.Foto: Kulturkreis Schwalbach

Schwalbach (sbw). Der AK WiTechWi hatte am 3. März zu einem Vortrag über Grünflächen und Bäume in der Stadt eingeladen. Katja Lindenau, Diplom-Ingenieurin für Umwelttechnik, vermittelte den Teilnehmern der Online-Veranstaltung überraschende, neue Einblicke in die Bedeutung von städtischem Grün.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels erhalten Bäume und Grünflächen in einer Stadt eine immer größere Bedeutung. Mit Informationen aus dem hessischen Waldzustandsbericht und anderen hessischen Quellen skizzierte Lindenau eindringlich die sich verschlechternden klimatischen Verhältnisse. Kontinuierliche Erwärmung, weniger Niederschlag und wenn, oft Starkregen, führen zu weniger Wasser im Boden für Büsche und Bäume. Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde in Bezug auf das Stadtgrün erläutert. Ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Dimensionen sind zu beachten. Grünflächen haben einen bedeutenden Wirtschaftswert, großen Einfluss auf das regionale Kleinklima und die menschliche Gesundheit und fördern die Möglichkeiten zur kulturellen Begegnung. Leider haben heute oft Quartiere mit bezahlbarem Wohnraum einen geringen Anteil an Grün, Stadtteile mit viel Grün haben hingegen deutlich höhere Wohnkosten. Ziel eines zukunftsorientierten Stadtmanagements muss es sein, solche Zustände zu vermeiden oder zu ändern. Lindenau zeigte anhand eines Beispiels aus Nürnberg, wie man hier vorgehen könnte. Mit weiteren Beispielen aus der Praxis konnten sich die Teilnehmer des Vortrags ein Bild davon machen, was heute schon alles mit kalkulierbarem Aufwand technisch möglich ist. Speziell die Bedeutung von Bäumen in einer Stadt wurde nochmal verdeutlicht und was bei ihrer Auswahl und Standortplanung berücksichtigt werden muss. Das staunende Publikum erfuhr, dass es dazu Vieles an Vorschriften, Regelwerken und Empfehlungen gibt. Leider sind diese bei den Entscheidern wenig bekannt und werden deshalb auch oft nicht berücksichtigt. Auch in Schwalbach stehen Sanierungen von Straßen und Plätzen an, bei denen es kluge Entscheidungen zur Förderung des Stadtgrüns zu treffen gilt. Vorhandener Baumbestand wurde in der Vergangenheit oft ohne Beachtung wichtiger Regeln angelegt. Gerade die Wasserversorgung von vorhandenen Bäumen erweist sich vor dem Hintergrund der aktuellen Klimalage zunehmend als ein Problem. Auch dazu konnte Lindenau Beispiele aus Schwalbach zeigen. Und sie konnte eindrucksvoll vorführen, dass es heute auch für solche scheinbar hoffnungslose Fälle realisierbare technische Lösungen gibt.

Die Teilnehmer der Veranstaltung konnten anschließend Fragen stellen und Ideen zum Thema einbringen.

Die Präsentation zum Vortrag kann man von der Internetseite www.witechwi.de herunterladen und sich mit allen Informationen nochmal in Ruhe beschäftigen. Man kann nur wünschen, dass viele Bürger diese Möglichkeit nutzen. Auch für Menschen, die den Vortrag nicht miterleben konnten, ist das bestimmt interessant.

Der nächste Vortrag der WiTechWi Reihe wird ein kulturhistorischer sein: „Notre Dame in Paris und die Gotik in Frankreich – eine Bilanz nach dem Brand 2019 und der teilweisen Zerstörung“. Am 21. April um 19.30 Uhr, wohl wieder online, wird Dr. Wolfgang Metternich den Vortrag in bewährter Weise präsentieren. Der Link zur Teilnahme findet sich wieder auf der Homepage des AK WiTechWi (s.o.) sowie der Kulturkreis GmbH www.kulturkreis-schwalbach.de.



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