Magistrat will das Torbogenhaus verkaufen

ORT:

Schwalbach (MS). Der Magistrat macht Ernst mit dem Verkauf des Torbogenhauses auf dem Mutter-Krauss-Anwesen. Das markante Gebäude, dass viele für die „Mutter Krauss“ halten, gehört seit vielen Jahren der Stadt Schwalbach. Das Restaurant und das Hotel befinden sich allerdings in den dahinter liegenden Gebäuden, die in privater Hand sind.

Die Stadt und die „Mutter Krauss Immoverwaltungs GmbH“ bilden für den Gesamtkomplex eine Eigentümergemeinschaft. Gleichzeitig hat die Betreibergesellschaft der Gaststätte die Räume im Torbogenhaus von der Stadt gepachtet. Das komplizierte Konstrukt hat in den vergangenen Jahren immer wieder zu Konflikten geführt. Nun soll es aufgelöst werden, indem die Stadt das Torbogenhaus an die Eigentümer der restlichen Immobilie übergibt. Der Magistrat schlägt den Stadtverordneten vor, dass in den 90er-Jahren aufwendig sanierte Torbogenhaus zum Preis von 339.340 Euro zu verkaufen.

In dem Gebäude befindet sich im Erdgeschoss die so genannte Kutscherstube, in der bis vor gut einem Jahr die „Genussbotschaft“ untergebracht war. In den Obergeschossen sind vier Hotelzimmer, die zurzeit mit ukrainischen Flüchtlingen belegt sind. Ganz oben über der Einfahrt schließlich ist der durch seine Wandmalereien auffällige „Rittersaal“, der bisher gelegentlich für Veranstaltungen genutzt wurde.

Hintergrund für den Verkauf ist nach Angaben des Magistrats, dass die Räume in der bisherigen Form nur weitergenutzt werden können, wenn durch Umbauten zahlreiche brandschutztechnische Auflagen erfüllt werden. Die veranschlagten Kosten dafür betragen allein für das Torbogenhaus rund 75.000 Euro, die nach einem Verkauf die „Mutter Krauss Immoverwaltungs GmbH“ tragen würde.

Um den Auflagen Rechnung zu tragen, ist nach der Vorlage zum Beispiel geplant, den bisher gemeinsamen Eingangsbereich zu trennen. Ein entsprechender Bauantrag sei bereits genehmigt worden.

Der Magistrat weist außerdem darauf hin, dass der Betrieb von Kutscherstube und Restaurant nach einem Verkauf in einer Hand liegen könnte. Das ist wichtig, weil die Kutscherstube weder über eine eigene Küche noch über eigene Toiletten verfügt und dadurch ein eigenständiges Gastronomie-Angebot dort beinahe unmöglich ist. Die rund 340.000 Euro, die die Stadt durch den Verkauf einnimmt, sollen auch Teil des Haushaltssicherungskonzepts sein. Die Einnahmen sollen zumindest einen kleinen Teil des erwarteten Defizits auffangen. Außerdem blieben der Stadt die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen erspart.

Abschließend heißt es in der Vorlage: „Der Magistrat hat die Vorteile eines ganzheitlichen Gastronomiekonzeptes erkannt und schlägt daher den Verkauf vor.“ Das letzte Wort darüber haben die Stadtverordneten, die nun in einer der nächsten Sitzungen über den Verkaufsvorschlag des Magistrats entscheiden müssen.

Der Magistrat will das Torbogenhaus in der Sauererlenstraße an die Eigentümergesellschaft des dahinter liegenden Gastronomiebetriebs verkaufen.Archivfoto: Schlosser

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