Photovoltaikanlagen – Planungen in vollem Gange

Schwalbach (swb). Neben den bestehenden Betriebszweigen Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Naturbad gibt es bei den Stadtwerken seit Inkrafttreten der neuen Betriebssatzung im Oktober 2020 den neuen Betriebszweig „Energieversorgung“. In diesem Betriebszweig sollen „Energieerzeugungsanlagen“ für die Stadt Schwalbach errichtet und betrieben werden.

Für 2021 ist geplant, geeignete Standorte für Photovoltaikprojekte zu finden und den Bau von Solaranlagen umzusetzen. Dabei ist die Entscheidung für drei Projekte bereits gefallen. So sollen die Dächer des Rat- und Bürgerhauses, des Naturbades sowie eines Pumpwerkes mit einer solchen Anlage ausgestattet werden. Diese dienen insbesondere der Eigenstromnutzung, rechnet es sich doch mehr, den Strom selbst zu verbrauchen, als ihn ins Stromnetz einzuspeisen.

Sowohl auf dem Dach des Rat- und Bürgerhauses als auch auf dem Dach des Naturbades soll eine Anlage mit einer maximal zu erreichenden Leistung von knapp 30 kW peak umgesetzt werden, damit ein möglichst wirtschaftliches Verhältnis für die Eigenstromnutzung erreicht werden kann.

In unseren Breiten rechnet man mit einem spezifischen Ertrag von rund 800 kWh je kW Leistung, woraus sich jeweils eine Stromerzeugung von rund 24 000 kWh pro Jahr ergeben würde.

Eine höhere Leistung ist zum einen für die Eigenstromnutzung nicht sinnvoll, aber auch lagebedingt kaum möglich. Im Rat- und Bürgerhaus liegt das an der Verschachtelung vieler kleiner baukörperbedingter Dachflächen. Beim Naturbad dagegen ist die Tragfähigkeit einer solchen Anlage nur auf den Dachflächen der Funktionsgebäude gegeben, nicht jedoch auf der relativ großen Dachfläche über dem Eingangsbereich. Dort erlaubt die Statik keine Ausbauten. Somit ist jedes Objekt für sich speziell und muss genau untersucht werden.

Ein jahrelanger Rechtsstreit mit dem Planungsbüro für die Betriebsgebäude des Naturbads ist inzwischen beendet, sodass dieser Errichtung einer Photovoltaikanlage auf den Dächern des Naturbades nichts mehr im Wege steht.

Das dritte Projekt betrifft ein recht unscheinbares, aber sehr wichtiges Gebäude, das Pumpwerk „Süd“ entlang der Hauptversorgungszuleitung für die Stadt Schwalbach. Dieses Pumpwerk liegt mitten im Feld und frei von jeglicher Beschattung, unweit der A66 und des Sulzbachs. Es steuert die Fremdwasserzufuhr der Stadt Schwalbach, die zu rund 80 Prozent über diese Leitung versorgt wird. „An diesem Pumpwerk wird gerade das Dach saniert. Es wird von einem Flachdach zu einem Satteldach umfunktioniert und eignet sich dann trotz seiner geringen Größe hervorragend für die dritte Anlage in 2021“, sagt Kai-Thorsten Lorenz, Geschäftsführer der Wasserversorgung Main-Taunus. Hier soll dann eine Anlage mit rund 10 kW peak entstehen.

„Alle drei Anlagen sollen noch in 2021 umgesetzt werden und in Betrieb gehen. Das ist mir sehr wichtig!“, sagt Bürgermeister Alexander Immisch.

Die Vorplanungen sind abgeschlossen und derzeit werden die Angebote eingeholt. Wenn die Aufträge vergeben sind, sollen die Anlagen nach Plan und Lage der Auftragsbücher der ausführenden Firmen bis zum Spätsommer stehen.

Durch die Mitgliedschaft im Bündnis der Klima-Kommunen Hessen bietet sich für die Errichtung der Anlage auf den Dachflächen des Rat- und Bürgerhauses die Beantragung von Fördermitteln an. Diese ist mindestens mit einer weiteren Klimaschutzmaßnahme zusammen zu beantragen. Dabei böte sich die geplante Erneuerung der Saalbeleuchtung im großen Saal des Bürgerhauses an. Dies wird gerade parallel noch betrachtet.

„Sich selbst nachhaltig mit eigenproduziertem Strom zu versorgen, ist nicht nur wirtschaftlich, sondern zugleich eine wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahme“, sagt Bürgermeister Alexander Immisch, der in Sachen Klimaschutz vorankommen will.

Alles in allem sind die Weichen gestellt, mit den Stadtwerken Schwalbach, unterstützt durch den Betriebsführer, die Wasserversorgung Main-Taunus, neue, energetisch sinnvolle Projekte in und um Schwalbach umzusetzen.



X