Polnisches Kaleidoskop lädt wieder zu Veranstaltungen ein

Schwalbach (sn). Es ist den Mitgliedern des Arbeitskreises Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach im Kulturkreis Schwalbach nicht leichtgefallen, coronabedingt alle geplanten Veranstaltungen des 20. Polnischen Kaleidoskops abzusagen.

Besonders schmerzlich war, die für September geplante Reise in die Masuren und den anschließenden Besuch der Freunde in Olkusz nicht antreten zu können.

Nachdem nun der Kulturkreis Schwalbach begonnen hat, das Kulturprogramm unter Corona-Bedingungen zu beleben, möchte auch der Arbeitskreis Olkusz-Schwalbach im Herbst 2020 seinen Beitrag leisten.

Begonnen wird am 23. September um 19.30 Uhr mit einer Online-Veranstaltung per Skype: Dr. Andrzej Kaluza, Deutsches Polen-Institut in Darmstadt, spricht über die „Polnische Wirtschaft“ und bezieht sich dabei auf das „Jahrbuch Polen 2020“.

„Polnische Wirtschaft“ war lange Zeit im deutschen Sprachgebrauch ein Ausdruck für Schlamperei, Unordnung und auch Rückständigkeit und Armut. Die Ursachen dafür waren vielfältig: die Schwäche der Städte, die Politik der Teilungsmächte, die Kriegsfolgen und die kommunistische Misswirtschaft. Noch vor dem EU-Beitritt des Landes 2004 illustrierten westeuropäische Medien Polen häufig mit einem Pferdefuhrwerk auf dem Lande, das allgemein für die ökonomischen Verhältnisse in Polen wie für die gesamte ökonomische (Un-)Ordnung in der osteuropäischen Peripherie stehen sollte.

Unter hohen sozialen Kosten geschah in einer Zeit der politischen Veränderungen nach 1989 an der Weichsel ein kleines Wirtschaftswunder. Dieses Wachstum dauert seit 1992 ununterbrochen an und ließ Polen zu einer der wichtigsten europäischen Wirtschaftsnationen aufsteigen.

Heute steht Polen vor neuen Herausforderungen, und es steht viel auf dem Spiel, denn „Made in Poland“ verpflichtet und bedeutet heute einen enormen Qualitäts- und Technologieschub dank dem das Land imstande war, zu den größten Gewinnern der Globalisierung zu gehören. Polens Exporte schossen in den letzten 30 Jahren auf das Hundertfache empor, und die Exportquote liegt heute höher als die des deutschen Nachbarn.

Polen und Deutschland, das ist heute wirklich ein gemeinsamer Wirtschaftsraum. Über Vorzüge und Nachteile dieser Beziehung sowie über zahlreiche weitere, nicht nur strikt wirtschaftliche Themen, berichtet das aktuelle „Jahrbuch Polen 2020“.

Wer an der Online-Veranstaltung am 23. September teilnehmen möchte, kann sich bei der Geschäftsstelle des Kulturkreises Schwalbach bis Montag, 21. September, bis 12 Uhr ausschließlich über Mail Kulturkreis[at]schwalbach[dot]de anmelden.

Der Zugangscode zur Online-Veranstaltung wird am 23. September von der Geschäftsstelle des Kulturkreises verschickt. Die Installation von Skype ist nicht erforderlich. „Als Gast teilnehmen“ ist im Lauf der Einwahl-Prozedur zu wählen, danach wird ein Fenster geöffnet, in dem alle Teilnehmer erscheinen.

Am 20. Oktober um 19.30 Uhr laden der Arbeitskreis Olkusz-Schwalbach, der Kulturkreis Schwalbach und die Deutsch-Ausländische Gemeinschaft Schwalbach (DAGS) zu einer Lesung in den Großen Saal des Bürgerhauses ein.

Judith Reusch liest aus ihrem jüngst erschienenen Buch „Anna – Buch der Wörter“: Ania ist 1981 acht Jahre alt, als sie morgens in ihrem Zuhause nur die Großmutter vorfindet. Ihre Mutter Teresa hat sie und ihre Schwester in Polen allein zurückgelassen und ist ihrem vorher geflohenen Ehemann nach Deutschland gefolgt. Ania bleibt bei ihren Großeltern und rettet sich in der folgenden, chaotischen Zeit in eine Welt der scheinbaren Ordnung, in dem sie sich ein Buch der Wörter erstellt. Der Eintritt beträgt fünf Euro.

Hinweis zu unseren Veranstaltungen aufgrund der Corona-Beschränkungen: Für jede Veranstaltung wird ein Einlass-Ticket benötigt. Mehrere Plätze nebeneinander sind möglich, sofern die betreffenden Personen das wünschen (max. 10 Personen). Beim Ticketerwerb: Es werden Name, Anschrift und Telefonnummer eines jeden Besuchers erfasst zwecks Nachverfolgung von Infektionen, vor Einsichtnahme durch Dritte geschützt und nach vier Wochen gelöscht. Einlass-Tickets sind in der Geschäftsstelle des Kulturkreises erhältlich. Die Vergabe von Einlass-Tickets endet drei Tage vor der jeweiligen Veranstaltung. Aufgrund der nicht vorhersehbaren Entwicklungen werden die aktuelle Raumangabe sowie sonstige Informationen zur jeweiligen geplanten Veranstaltung und ggf. auch eine Absage auf der Homepage des Kulturkreises www.kulturkreis-schwalbach.de bekanntgegeben oder sind am Veranstaltungstag vormittags in der Geschäftsstelle unter Telefon 06196-81959 zu erfahren.



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