Von der Tänzerin zur politischen Figur – Josephine Baker

Schwalbach (sbw). In der vergangenen Woche war „Josephine Baker“ Thema im Programm des Arbeitskreises Städtepartnerschaft Avrillé im Schwalbacher Kulturkreis. Die Vorsitzende Monika Beck konnte mit Dorothée Grütering eine dem Schwalbacher Publikum wohl bekannte Referentin im Bürgerhaus begrüßen und verwies eingangs darauf, dass die im letzten Jahr erfolgte Aufnahme Josephine Bakers ins Panthéon den Ausschlag für dieses Thema gegeben habe.

„Frau Grütering ließ die Zuhörer an ihren eigenen überraschenden Entdeckungen bei der Beschäftigung mit einer scheinbar bekannten, von Klischees überlagerten Künstlerin und Persönlichkeit teilnehmen“, berichtet J. Kreß-Beck. „Das Publikum lernte nicht nur die Stationen der afroamerikanischen Tänzerin, Sängerin, Filmschauspielerin im Privatleben und in der Bühnenöffentlichkeit kennen, ihre Karriere vor allem in Europa der Zwischenkriegszeit, sondern auch die Anfeindungen, denen sie in den USA, aber auch vor allem in Deutschland der 20er- und 30er-Jahre ausgesetzt war und die entscheidend zu ihrem Kampf gegen Rassismus und ihrem Engagement in der Resistance und der französischen Armee de Gaulles beitrugen. Über vielfältige soziale Aktivitäten und das Projekt ihrer ‚Regenbogenfamilie‘ – der Adoption zahlreicher Kinder aus verschiedenen Nationen und Erdteilen – engagierte sie sich, seit 1932 französische Staatsbürgerin, im französischen Widerstand, sodass sie in Frankreich einige staatliche Auszeichnungen wie den ‚Ritter der Ehrenlegion‘ erhielt. 1963 war sie eine Rednerin bei Martin Luther Kings Marsch auf Washington, in ihrer französischen Militäruniform. Ihre letzte Ruhestätte bleibt in Monaco, die Beisetzung im Panthéon wurde symbolisch vorgenommen, eine der höchsten Ehren in Frankreich für die erste schwarze Frau.“

Dorothée Grütering referiert über Josephine Baker, Thema im Programm des Arbeitskreises Städtepartnerschaft Avrillé im Schwalbacher Kulturkreis. Foto: Neumann-Paul



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