Alten Fahrrädern ein neues Leben schenken

Steinbach (stw). Während der Coronapandemie ging es los. Der Bedarf an Fahrrädern schien schier unendlich und wer eines hatte, konnte sich glücklich schätzen. Doch auch jetzt ebbt die Nachfrage nach Drahteseln nicht ab. Das bekommt gerade die Steinbacher Fahrrad-Werkstatt zu spüren.

Immer freitags von 17 bis 19 Uhr öffnet die Werkstatt ganz in der Nähe des Büros der Sozialen Stadt in der Untergasse ihre Pforten. „Doch leider kommt es derzeit oft vor, dass wir kein passendes Rad für unsere Besucher im Lager finden können“, bedauert Christian Breitsprecher, der sich fast von Anfang an bei dem Projekt engagiert. Durch einen Aufruf in der Presse vor rund drei Monaten konnten wir uns über zahlreiche Fahrradspenden freuen“, erzählt Breitsprecher. Etwa 20 bis 25 Räder kamen damals zusammen. Doch inzwischen sind es nur noch fünf Erwachsenenräder, die die Gruppe anbieten kann. „Deshalb suchen wir dringend wieder neue Räder, denn die Nachfrage ist gerade bei Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, besonders groß“, weiß Breitsprecher. Die gespendeten Räder sollten jedoch in einem guten Zustand sein. „Kleine Reparaturen können wir selbst beheben, aber wir haben kein Geld, um teure Ersatzteile zu kaufen“, gibt er zu bedenken. Oft sei es sogar so, dass die Räder nur kurz durchgecheckt werden könnten, weil die Suchenden es gleich mitnehmen wollten. Zielgruppe sind Menschen, die sich normalerweise kein Rad leisten können. Die Fahrräder werden von der Werkstatt zwar kostenlos abgegeben, aber viele Besucher bedanken sich mit einer kleinen Spende.

Wer ein möglichst fahrtüchtiges oder nur leicht reparaturbedürftiges Fahrrad spenden möchte, kann es immer freitags zu den Öffnungszeiten der Werkstatt vorbei bringen“, sagt Christian Breitsprecher. Wer dies nicht kann, kontaktiert Christian Breitsprecher entweder per E-Mail an c.breitsprecher[at]live[dot]de oder ruft unter 0152-53748274 an. „Ich leihe mir dann den Gemeindebus der evangelischen Kirche und vereinbare mit den Spendern einen Abholtermin.“

Das Projekt entstand durch die Arbeit der Sozialen Stadt und existiert seit etwa 2015. Eine der Mitgründer war Doris Schellbach. „Sie hatte früher eine eigene Werkstatt, ein Wohnmobil das im Hessenring hielt und erste Anlaufstelle für Steinbacher mit Fahrradproblemen war“, erinnert sich Christian Breitsprecher.



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