Steinbach (stw).Gleich ist es halb zwei. Eine Schar Jugendlicher begleitet von zwei Frauen kommt mit fröhlich gespannten Gesichtern die Untergasse entlang von Richtung Bahnstraße. Bärbel Andresen vom Stadtteilbüro hat sie schon erwartet und begrüßt „die neuen“ Neuntklässer der Phorms. Ihr Ziel ist Avendi Wiesenau, wo die Jugendlichen mit Senioren zum adventlichen Basteln verabredet sind.
Als sie im Saal eintreffen, sind die ersten Senioren auch schon da und warten freudig auf die Ankunft der Neuntklässer.
Dieser besondere Nachmittag ist eine von vielen Veranstaltungen im Rahmen des Projekts Soziales Schuljahr, einem Kooperationsprojekt des Stadtteilbüros Soziale Stadt mit der Phormsschule, Avendi Wiesenau, der brücke, dem VdK, der IG BarriereFREI und dem Hospiz- und Palliativdienst Oberursel.
Die schöne Idee für das Adventsbasteln in Avendi hatten Frau Dittrich und Frau Müller, die beiden begleitenden Lehrkräfte der Phorms. Gemeinsam mit den Schülern haben sie im Vorfeld verschiedene gemeinsame Bastelangebote überlegt und die Bastelstationen organisiert. Dabei konnten die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen und sich je nach Belieben einbringen.
Freude in vielen Herzen
Nach und nach trudeln weitere Bewohner aus dem Haus Avendi an den Tischen ein. Eine stille und tiefe Freude liegt in der Luft, Jung und Alt basteln zusammen.
Eine Seniorin zeigt ihre eigenen Bastelsterne und gibt damit weitere Impulse. Manche Senioren sitzen stillvergnügt und erfüllt einfach nur dabei und genießen das Miteinander und den Brauch der Weihnachtsbastelei, der über Jahrzehnte in ihren Herzen liebgewonnen ist und nun an diesem Nachmittag wieder erlebt wird.
Eine Dame, die die Hundert längst überschritten hat, geht von Tisch zu Tisch und freut sich an den entstehenden Werken. Ihre Sehkraft reiche fürs Mitbasteln nicht mehr aus, meint sie lächelnd. Trotzdem ist das für sie kein Grund Trübsal zu blasen, sondern sich weiterhin im Austausch mit anderen zu vergnügen.
Herr Caracena-Silva, Leiter von Avendi Wiesenau bedankte sich zum Abschied herzlich im Namen des Hauses bei allen Beteiligten für diesen schönen Nachmittag. Große Freude lag auch in den Gesichtern der Pflegekräfte, die sich am Ende begeistert über diese tolle Aktion für die Senioren äußerten.
Generationsübergreifende Aktivitäten können Vorteile für beide Altersklassen darstellen. Die Älteren bekommen ein bisschen frischen Wind in ihre alltäglichen Abläufe, während die Jüngeren von der jahrelangen Lebenserfahrung der Senioren profitieren können. Langweilig wird es dabei jedenfalls sicher nicht.
Senioren und Schüler werden sich im Frühjahr wiedersehen. Auch über die Brücke nehmen Senioren an den Begegnungen teil.
Wer Interesse hat und sich wöchentlich im Frühling mit Jugendlichen treffen möchten, kann sich im Stadtteilbüro Soziale Stadt unter Telefon 06171-2078440 melden.