Erster Schritt zur Nachhaltigkeit

Fairer Handel ist das Markenzeichen der Eine-Welt-Gruppe. Links in der Mitte Bärbel Andresen. Foto: HB

Steinbach (HB). Am sechsten hessischen Nachhaltigkeitstag hat Steinbach zum ersten Mal teilgenommen und dabei einen Achtungserfolg erzielt. Das Büro der Sozialen Stadt hatte gerufen, und es kamen immerhin sechs Standbetreiber, die sich im abendlichen Sonnenschein zwei Stunden lang für eine bessere Welt engagierten. In der Untergasse wurden zwischen Bürgerhaus und St. Bonifatius Anregungen für einen nachhaltigen Lebenswandel gegeben.

Für die „Gutmenschen“ war es Ehrensache, sich auf diesem besonderen Marktplatz umzuschauen und den Dialog mit kundigen Leuten zu suchen. Zum Beispiel mit der Eine-Welt-Gruppe, die an ihrem Stand fair gehandelte Produkte offerierte – Kaffee, Tee und Schokolade, eingekauft bei Kooperativen in Mittelamerika und Ostafrika zu angemessenen Preisen. Nebenan am Stehtisch verteilte Einzelkämpfer Christof Reusch, Pastoralreferent von St. Bonifatius und Botschafter der Großgemeinde von St. Ursuala,. Karten mit „Leitlinien zur Bewahrung der Schöpfung“.Zu den kleinen Schritten, mit denen sich die Welt verändern ließe, „gehört ein kritisches Überdenken unserer Mobilitätsgewohnheiten“, war darauf zu lesen. Damit wurde thematisch zur Fahrradwerkstatt übergeleitet, in der ein versierter Elekroingenieur die Velo-Beleuchtung reparierte. Davor präsentierte Angelo aus der Bornhohl sein Lastenfahrrad mit dem Sitzkorb vor dem Lenker, das er zum Nulltarif verleiht, mit der Gewissheit, dass mit jeder Pedalumdrehung der Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid vermieden wird. Das ist ihm der Aufwand wert.

Die Awo karrte ein Sortiment aus ihrer Kleiderkammer im Keller der Kronberger Straße zum Straßenverkauf in die neue Stadtmitte. Gebrauchte Klamotten für Jung und Alt zum symbolischen Preis von einem Euro, das ist Konsum mit Augenmaß. Die Soziale Stadt hat Sachspenden, Haushaltsgeräte, Spiele und sogar Skier unter einem Zeltdach ausgebreitet. Quartiersmangerin Bärbel Andresen hofft, dass sie einen Raum findet, wo sie dergleichen auf Dauer anbieten kann. Sie hat den Nachhaltigkeitstag organisiert und freute sich über so manches fremde Gesicht. Ersten Stadtrat Lars Knobloch hat jeder erkannt. Dieser kann sich überlegen, wie Nachhaltigkeit in der Kommunalpolitik umgesetzt werden könnte.

Auch diesmal ist Steinbach aufgeblüht, denn die Blumen AG war mit dabei. Sie hat in der Stadt längst nachhaltig gewirkt und ihren Fußabdruck auf Flächen vor der Schule und am Weiher hinterlassen. In diesem Herbst will die Gruppe im Freizeitpark am Grünen Weg, gleich hinter dem Weidendom, Wildblumen aussäen, von denen bis zu 40 Arten auf einer Wiese wachsen sollen.

Vera Lons ist in der Nähwerkstatt aktiv, die diesmal pausierte. Deshalb konnte sie sich dem beliebten Zeitvertreib „Stadt, Land Fluss“ widmen. Doch mehr als zwei Kinder sind nicht vorbei gekommen.



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