Fahne abgelehnt, aber Europagedanke bleibt erhalten

Noch ist der Europakreisel eine langweilige Wiese. Foto: HB

Steinbach (HB). Bislang ist der Europakreisel nicht mehr als eine holprige Wiese und kein Symbol für den kontinentalen Einigungsprozess. Doch es gibt die berechtigte Hoffnung, dass die Suche nach einer ansprechenden Gestaltung des Rondells vor dem erfolgreichen Ende steht. Bis Jahresende soll ein Schlussstrich gezogen werden. Von hochfliegenden Plänen bleibt freilich nichts mehr übrig, Hessen Mobil sorgt im Wortsinne für Bodenhaftung.

Als sich die Stadtverordneten im Herbst 2019 mit dem Thema befassten, wurde ein Vorschlag von Kai Hilbig allseits begrüßt. Der Freidemokrat wollte den Kreisel mit einem 20 Meter hohen Mast bestücken, an dem eine mächtige blaue Fahne mit den goldenen Sternen flattern sollte. Weithin sichtbar und imposant genug, um die Idee von einem geeinten Kontinent in Frieden und Freiheit nachdrücklich zu unterstreichen. Das Bauwerk zwischen dem alten und neuen Gewerbegebiet sollte zum Wahrzeichen der Stadt werden.

Um die Art und Weise kümmert sich seitdem ein Ausschuss mit dem Bürgermeister und dem Stadtverordnetenvorsteher an der Spitze Doch das Gremium stieß an Grenzen, die von Hessen Mobil gesetzt wurden. Aus Sicherheitsgründen, so verlautete aus der Straßenbauverwaltung des Landes, sei ein Fahnenmast, ganz unabhängig von seinen Dimensionen, nicht akzeptabel.

Mit Ausbruch der Pandemie geriet das Projekt ins Hintertreffen, aber nunmehr liegt ein abgestimmter Vorschlag der Stadt auf dem Tisch, zu dem sich die Behörde zwar noch nicht geäußert hat, dessen Realisierung nach Meinung von Bürgermeister Steffen Bonk jedoch keine Probleme bereiten dürfte. Ideengeber ist ein Planungsbüro, das den als besonders gelungen geltenden Platz vor der Kita am Weiher entworfen hat. Dessen Vorschlag sieht ein Blumenbeet auf der Kreiselwiese vor, das von einem Stahlband eingefasst wird, auf dem ein Schriftzug den Europagedanken preisen soll.

Abseits davon, im Bereich der Zebrastreifen, will die Stadt doch noch Masten der üblichen Größe platzieren, an denen die gelb-blaue Stadtfahne neben dem Europabanner wehen soll. Auf einer Tafel möchte die Kommune die Historie der europäischen Einheit festhalten – von der Montanunion bis zu den EU-Verträgen. Der Bürgermeister rechnet mit Kosten in Höhe eines niedrigen fünfstelligen Betrags. Jetzt ist Hessen Mobil am Zug.



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