Flachbau am Stadion: Marode Bausubstanz wird bald geprüft

Abriss oder Sanierung? Über die Umkleide am Stadion soll voraussichtlich noch in diesem Jahr entschieden werden. Foto: HB

Steinbach (HB). Die letzte Parlamentssitzung des Jahres bleibt in Erinnerung. Die Stadtverordneten fassten sich wegen der Pandemie so kurz wie möglich und absolvierten die Tagesordnung rekordverdächtig in wenig mehr als einer Stunde. Es wäre noch schneller gegangen, wenn sich der Bürgermeister nicht über eine SPD-Frage echauffiert hätte. Sie betraf die Sanierung des Funktionsgebäudes im Sportpark, die aus Sicht der Fußballer und Leichtathleten längst überfällig ist, aber immer wieder auf die lange Bank geschoben wird.

Die Sportvereine liegen den Stadtpolitikern seit Jahren in den Ohren und beklagen den maroden Zustand des Flachbaus am Stadion. Die Heizung ist defekt, das Dach porös, weshalb die Sportler notgedrungen auf die Umkleidekabinen und Duschen in der Altkönighalle ausgewichen sind. Nachdem sich Schiedsrichter beim Fußballkreis über die Verhältnisse beschwert hatten, erhielt der FSV eine Abmahnung, deren Adressat eigentlich die Stadt als Eigentümer der Anlage war. Die Rüge wurde als Blamage empfunden.

Vergangenen Herbst überzeugte sich die SPD bei einem Lokaltermin von der Misere und Magistratsmitglied Jürgen Euler fragte daraufhin im Bauamt nach. Der Stadtrat erklärte am Rande des Plenums gegenüber Journalisten, Amtsleiter Alexander Müller habe mitgeteilt, in dieser Angelegenheit passiere nichts. Daraufhin schickte die SPD die TuS-Vorsitzende Heike Schwab in die Fragestunde, um den Stand der Dinge beim Bürgermeister zu eruieren. Dieser unterstellte den Sozialdemokraten politisches Kalkül, denn sie seien doch längst im Bilde und wollten sich auf der Bühne des Parlaments profilieren. Mit anderen Worten, die Frage sei überflüssig.

Steffen Bonk hat sie dennoch beantwortet und dabei interessante Einzelheiten mitgeteilt. Zum Beispiel, dass die angekündigte Bestandsanalyse – das Gutachten über die Bausubstanz – im zweiten Quartal, wenn Müllers Mitarbeiterin aus der Elternzeit an ihren Schreibtisch zurückgekehrt ist, in Auftrag gegeben und bis Ende des Jahres als Grundlage für die Weichenstellung vorliegen wird. FSV-Vorsitzender Jörg Menkhoff wäre froh, wenn in dieser Legislaturperiode Nägel mit Köpfen gemacht würden.

Auch in der Altkönighalle macht sich der Zahn der Zeit bemerkbar. 40 Jahre nach Fertigstellung ist der Hallenboden löchrig geworden. Die Heizung wurde mit 17 000 Euro notdürftig repariert. Auch diese Neuigkeit hat der Bürgermeister in der Fragestunde mitgeteilt.



X