Freiluftmaler finden ein schönes Motiv im „Goldenen Stern“

Freiluftmaler Irene Bleimann und Rüdiger Voerste zeigen ihre Werke. Foto: HB

Steinbach (HB). Es gibt in diesen Tagen neue Perspektiven und spannende Begegnungen. Der „Steinbacher Sommer“ sorgt für bislang unbekannte Stadtansichten. So am vergangenen Freitag auf dem Freien Platz, als Irene Bleimann und Rüdiger Voerste beim „Freiluftmalen“ über die Schulter geschaut werden konnte. Der Unterstand an der Bushaltestelle wurde zum Freiluft-Atelier.

Der Werkstattkreis ist eine feste Größe in der Kunstszene der Stadt und darf deshalb im Open-Air-Programm dieses Sommers nicht fehlen. Eigentlich wollte die Malergilde interessierten Steinbachern Tipps geben, weshalb die beiden Protagonisten ihren Kasten mit Aquarellfarben dabei hatten. Papierbögen wurden festgeklebt, um eine glatte Malfläche ohne Wellen zu bekommen – Bleimann bevorzugte das Format 30 x 40 Zentimeter, Voerste spannte die Größe 21 x 15 auf den selbst gebastelten Tisch. Doch die erwartete Kundschaft blieb wegen des regnerischen Wetters aus. Gleichwohl machten sich die beiden ans Werk und wählten den „Goldenen Stern“ als Motiv, dessen Fachwerkfassade den Platz dominiert. Irene Bleimann geniest das Malen draußen. Den Brunnen, der in der blau-gelben Stadtfahne verewigt ist, hat sie schon gemalt, aber das Wirtshaus noch nie, dabei saß sie dort auf der Bank im Hof, als es noch ein rustikales Lokal und kein Feinschmeckerrestaurant war. Innerhalb von zwei Stunden entstand auf dem leeren Blatt eine Ansicht des Platzes mit der von Bäumen eingerahmten Fassade, mit den grauen Fachwerkbalken und den rot-braunen Fensterrahmen vor dem weißen Putz. Kein Zweifel – dieses Bild würde dem Lokal gut zu Gesicht stehen. Rüdiger Voerste beherrscht den filigranen Pinselstrich. Sein „Goldener Stern“ hat das Format einer großen Postkarte, passend für die Fahrradtasche.

Die beiden Künstler werden im November die Werkstattausstellung über Metamorphosen (Verwandlungen) mitgestalten, die – wenn es Corona erlaubt – im November im Bürgerhaus mit Arbeiten von allen zehn Mitgliedern gezeigt wird. Irene Bleimann ist mit einem Bild vom Friedhof vertreten, der vor 80 Jahren noch von Kleingärten anstatt von Parkplätzen begrenzt wurde.



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