Gläubige beten im Garten

Pfarrer Herbert Lüdtke ist seit 31 Jahren Seelsorger von St. Georg. Am Sonntag stand er zum ersten Mal im Freien vor der evangelischen Gemeinde. In der Corona-Krise wurden neue Formate geboren. Pfarrer, Musiker und Kameramänner produzieren seit Mitte März Videogottesdienste, mal an markanten Orten wie dem Apfelweinbrückchen und dem Streitplacken, mal im Altarraum der Georgskirche. Nunmehr wurde die erste „Gartenkirche“ kreiert, zu der sich auf der Wiese neben dem Gotteshaus 30 Gläubige trafen, deren Stühle nach den Regeln der Gesundheitspolizei platziert waren. In der Kirche wäre Raum nur für ein Dutzend Gläubige gewesen. Der Pfarrer saß am Klavier, als Melissa Bartl mit Rod Stewarts Evergreen „Sailing“ den Open-Air-Gottesdienst eröffnete. Er sprach aus, was die Besucher empfinden. „Wir brauchen die Nähe, das gesprochene Wort, die Möglichkeit, miteinander zu schwätzen.“ In seiner kurzen Predigt im Rahmen des halbstündigen Gottesdiensts nannte er Gott einen Sicherheitsgaranten. Wer sich unter seine Fittiche begebe, brauche keine Angst vor den Unwägbarkeiten der Pandemie zu haben. Christen könnten voller Zuversicht vorausblicken. Die nächste Gartenkirche – mit Pfarrer Johannes Böck – ist für Sonntag, 12. Juli, terminiert. Foto: HB



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