Großer Schritt zur Völkerverständigung

Der feierliche Beginn der Gala anlässlich des Jubiläums der Städtepartnerschaften, zu dem die großen Flaggen geschwungen werden, stimmt die Gäste auf die festliche Stimmung des Abends ein. Foto: nel

Von Noemi El Manshi

Steinbach. Die Woche voller Programm, die sich dem 45. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Steinbach und St. Avertin widmete, wurde am vergangenen Wochenende mit einigen weiteren großen Programmpunkten gebührend gefeiert. Von einem Grillabend über eine Stadtführung bis hin zum krönenden Theaterstück aus Frankreich am Sonntagabend im Bürgerhaus – langweilig wurde den französischen Gästen und den Bürgern der Stadt definitiv nicht. Eine weitere schöne Veranstaltung war der große, feierliche Galaabend im Bürgerhaus.

Der Saal war für den Galaabend anlässlich des 45. Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen St. Avertin und Steinbach festlich geschmückt. An den zahlreichen einzelnen Tischen, saßen französische und deutsche geladene Gäste, die viel Zeit hatten, sich auch an diesem Tag noch einmal über die so lang bestehende Partnerschaft auszutauschen. In stimmungsvollem Licht und an den fein gedeckten Tischen entstand eine äußerst feierliche Stimmung, der Abend sollte etwas Besonderes werden und allen Anwesenden eine langanhaltende Erinnerung bescheren. Die Herren, gekleidet in Anzügen, und die Damen in eleganter Abendgarderobe freuten sich darauf, den Abend gemeinsam bei gutem Programm zu verbringen.

Föhlich begann der Einlauf mit den großen Fahnen Deutschlands, Frankreichs und der Europäischen Union, die von den Mitgliedern der Tanzgarde 08 und dem Karnevalsclub Steinbach ausladend geschwungen wurden. Allein der Beginn des Programms sorgte für einen Gänsehautmoment, der die Verbindung der beiden Städte noch einmal betonte. Verstärkt wurde dies dann prompt durch das erste Stück, das die Bigband des Gymnasiums Oberursels unter der Leitung von Sabine Reinke und zusammen mit Solistin Svenja Baumgart und Ellen Breitsprecher am Klavier präsentierte: „Aux Champs-Élysées“.

Kai Hilbig vom Vorstand des Vereinsrings zusammen mit Caroline Bechtold Leiterin der AG „Steinbach blüht“ leiteten die Gäste als Moderatoren und auch als Übersetzer durch den Abend. Denn alles, was in der einen Sprache gesagt wurde, wurde selbstverständlich von Caroline Bechtold in die jeweils andere Sprache übersetzt.

Kulturen zusammenbringen

Nach dem feierlichen Beginn des Abends folgte die herzliche Begrüßung von Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Galinski: „Ich freue mich, alle hier begrüßen zu dürfen, anlässlich des 45. Jubiläums unserer Partnerstädte. Früher gab es nur Kontrollen und Grenzen, umso schöner ist es, dass wir es geschafft haben, diese Partnerschaft seit 1980 aufrechtzuerhalten, über jegliche Barrieren hinweg.” Galinski erzählte, dass er das erste Mal 1985 nach Saint Avertin gereist sei und nach vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen die Partnerschaft Jahr für Jahr mehr wertzuschätzen wisse. „Nach so einem Besuch ist schnell klar: Städtepartnerschaften sind das beste und wichtigste Instrument, um Kulturen zusammenzubringen, Vertrauen zu schaffen und Ängste und Vorurteile zu beseitigen.“ Er begrüßte einige weitere Ehrengäste, darunter auch den ehemaligen Bürgermeister Steinbachs Stefan Naas und den Bürgermeister der anderen Partnerstadt Steinbach-Hallenberg, Markus Böttcher. Zudem dankte er allen Menschen, ohne die solch eine Partnerschaft nicht funktionieren würde, allen Gastfamilien und Helfern. Auch der Bürgermeister von St. Avertin, Laurent Raymond, begrüßte die Gäste und bedankte sich bei allen Mitwirkenden: „Es ist eine sehr wertvolle, sehr lebendige Freundschaft. Und es ist mehr als nur eine Unterschrift auf einem Dokument.“ Er sprach zudem an, dass Frieden in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich sei und die Städtepartnerschaft als Vorbild dafür dienen solle, was Europa sein könne und müsse. Raymond bedankte sich ebenso bei allen, „die im Verborgenen oder auch im Scheinwerferlicht“ dazu beigetragen haben, die Flamme der Partnerschaft über die Jahre hinweg zu erhalten.

Danach kündigte die Präsidentin des Partnerschaftsverein von St. Avertin ein Gastgeschenk an, ein Gemälde der Loire, und auch Kreistagsvorsitzender Renzo Sechi bedankte und freute sich außerordentlich darüber, da sein zu dürfen. Auch er bestätigte das Konzept der Städtepartnerschaft als „wesentlichen Schritt zur Völkerverständigung“. Nach den Reden ging es mit dem weiteren Programm des Abends weiter.

Die Bigband des Gymnasiums Oberursel präsentierte noch weitere Stücke, darunter auch eines mit dem Projektor der St. Georgsgemeinde unter der Leitung von Malte Bechtold. Die Band „ Yumajo“ aus Frankfurt stimmte die Gäste mit einer Mischung aus Jazz, Pop und Weltmusik auf den langen Abend ein und die Turn- und Spielvereinigung lockerte die Stimmung mit zwei Runden Gruppengymnastik auf. Natürlich durfte auch eine Festrede von Bürgermeister Steffen Bonk und die Bestätigung der Verschwisterung nicht fehlen, bevor es dann ab 21 Uhr Zeit für „Dance Vibes“ mit DJ Julian Smith wurde. Bei gutem Essen und guten Gesprächen, ausgelassener Stimmung und einer tollen Gemeinschaft wurde die langjährige Freundschaft zwischen Steinbach und St. Avertin an diesem Abend zelebriert.

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