Wenn haarige Männerbeine unter dem Mini hervorschauen

Die Hände, zum Himmel ...Lustig geht es bei der Damensitzung der „Staabacher Pitschetreter“ zu, wenn getreu dem Motto „Frauen feiern, Männer arbeiten“. Foto: ne

Steinbach (ne). Am Freitagabend wurde in Steinbach der Karneval eingeläutet. Dazu lud der Kultur- und Geselligkeitsverein (KuGV) die „Staabacher Pitschtreter“ zur Damensitzung ins Bürgerhaus ein. Das Motto des Abend lautete: „Frauen feiern, Männer arbeiten“ und daran wurde sich auch ganz streng gehalten.

Es ist Tradition, dass bei der Damensitzung Männer keinen Zutritt haben, es sei denn, sie kommen als Männerballett daher und bestreiten das Programm. Eine ganze Reihe solcher „Männer-Ballette“ war extra aus der näheren und weiteren Umgebung angereist, um dem Abend die nötige schwungvolle Note zu geben. Sie boten beste Unterhaltung, insbesondere für alle anwesenden Damen, die aufgeteilt in Tischgruppen der Dinge harrten, die da kommen sollten. Die Steinbacherinnen hatten sich aber auch dem Anlass entsprechend herausgeputzt – ob als süße, saure oder pure Apfelweingläser wie die Kerbemädels oder im Regenbogenrock, als Micky Maus oder Indianerinnen. Jede Tanzgruppe wurde vom Publikum mit viel Gejubel begrüßt und die Männer mussten wirklich viel arbeiten, denn es wurden einige Zugaben an diesem Abend verlangt. Doch nicht nur das weibliche Publikum hatte sich närrisch herausgeputzt, auch bei den Entertainern auf der Bühne durften Kostüme natürlich nicht fehlen: Den Anfang machten – ganz elegant in weißen Anzügen – die Jungs der „Biebricher Waden“, die die Zuhörerinnen auf eine musikalische Zeitreise mitnahmen. Besonders beeindruckt und begeistert waren Steinbachs Damen von einer Hebefigur mit schneller Drehung um die eigene Achse, welche die „Biebricher Waden“ zur Eröffnung des Abends in ihre Performance inklusive Schlusspose einbauten. Der Applaus und Jubel galten allerdings möglicherweise (auch) den unter dem Minirock hervorschauenden prächtig behaarten Männerbeinen… Als Aerobic Queens, kesse Gören mit Rock und Zopf oder als amerikanische Ureinwohner („Native Americans“) wie die „Bulltowngirls“ aus dem benachbarten Stierstadt tanzten und betörten sie im Laufe des stimmungsvollen Abends die Frauen im Saal.

Die „Dreamboys“ des Rödelheimer FCV ließen mit ihrer Liedauswahl die 90er Jahre wieder aufleben, „Die Schnauzer“, „The Men Show“ vom TCV Taunusstein, die „Atzmann Tornados“ aus Heidenrod im Rheingau – sie alle lieferten eine tolle Show. Die Tanzgruppe „Sixpack“ der Kolpingfamilie aus Wernborn hatten die Ladys als Zirkusdirektoren verkleidet bestens im Griff, während die heimischen „Trouble Tigers“ der Tanzgarde 08 ihrem Kandidaten bei „Wer wird Millionär“ in Form von Liedern und Showtanz die Antworten „vorsagten“. Alle Gruppen sorgten für eine konstant hohe Betriebstemperatur im Saal und auf der Bühne und überzeugten durch ihr großes tänzerisches Können.

„Die Männertanzgruppen werden meist von Frauen trainiert“, erzählt Frank Görner, Vorsitzender der „Staabacher Pitschetreter“. Besonders schön sei jedes Mal zu sehen, mit wie viel Engagement und Spaß alle Tänzer bei den Proben und auf der Bühne bei der Sache wären, ob Naturtalent oder nicht, so Görner weiter. „Manche sind der absolute Kracher, manche machen „just for fun“ mit, aber bringen dadurch auch so viel ein in die Gruppendynamik“, findet Frank Görner. Zwar seien die Vorbereitungen solcher Veranstaltungen immer mit viel Chaos verbunden, aber „ohne Fehler geht es nicht“.

In Steinbach jedenfalls konnten alle Herren auf der Bühne hundertprozentig beim weiblichen Publikum landen



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