Jeder hat die Wahl

Steinbach (HB). Am kommenden Sonntag sind 7435 Stimmberechtigte zur Wahl des Stadtparlaments aufgerufen. Sie können ein Privileg in Anspruch nehmen, das es nur in Demokratien gibt: Die Ausübung der freien und geheimen Wahl. Wie schon vor fünf Jahren treten wieder vier Parteien an, die sich um 31 Sitze bewerben. Die FDP hat vor fünf Jahren 12 Sitze gewonnen, SPD 9, CDU 6 und Grüne 4. Die drei Großen wollen stärkste Fraktion werden und haben sich ein Ergebnis von „30 plus“ zum Ziel gesetzt. Koalitionsaussagen gibt es im Vorfeld nicht. Bislang regierte ein Bündnis aus FDP und SPD. Das Wahlsystem mit Panaschieren und Kumulieren gibt jedem Wähler 31 Stimmen, von denen er bis zu drei pro Kandidat vergeben und auf mehrere Parteien verteilen kann. Es wird damit gerechnet, dass auch diesmal wieder Bewerber von hinteren Listenplätzen mit Hilfe des Kumulierens, also der Stimmenhäufung, große Sprünge nach vorne machen. Die Zahl der Briefwähler hatte bereits Anfang der Woche mit 2612 eine Rekordhöhe erreicht. 2016 machten lediglich 1211 Stimmberechtigte von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Wahlleiter Patrik Hafeneger hält es für möglich, dass die Briefwähler bis zum Wahltag die 50 Prozent-Marke erreichen. Die außerordentliche Zunahme hängt vermutlich mit der Coronakrise zusammen, die zur Vermeidung von Kontakten in den fünf Wahllokalen Anlass gibt. Auf das Wahllokal im Birkenweg wird deshalb wegen der räumlichen Enge verzichtet. Hafeneger empfiehlt den Wählern aus Hygienegründen ihren eigenen Stift mitzubringen und die Maskenpflicht sowie die Abstandsregeln zu beachten. Die Zahl der Wahlberechtigten ist im Vergleich zur Kommunalwahl 2016 nahezu gleich geblieben.



X