Historischer Stadtkern soll schöner werden

Das Ensemble mit Fachwerkhaus am Freien Platz und mit der „Bütt“, dem Steinbach-Brunnen, soll aufgewertet werden. Foto: HB

Von Hans-Jürgen Biedermann

Steinbach. Die „Soziale Stadt“ macht dieses Jahr Halbzeit, da will sich der Maigstrat bereits aus dem nächsten opulenten Fördertopf bedienen. Sein Interesse gilt dem Programm „Lebendige Zentren – städtebaulicher Denkmalschutz“, das Bund und Land ebenfalls finanzieren. Die Konditionen sind mit denen beim Projekt „Soziale Stadt“ vergleichbar, das noch bis 2024 läuft. Die Stadt zahlt lediglich ein Drittel der Kosten für die gefördten Maßnahmen. Zwei Drittel übernehmen die Zuschussgeber.

Das Förderprogramm wurde nach der deutschen Einheit aufgelegt, um die maroden Zentren in ostdeutschen Städten zu retten. Das ist etwa in der Fachwerkstadt Quedlinburg mit dem romanischen Dom vorbildlich gelungen. Vor gut zehn Jahren wurden die Gelder auch für Kommunen in den alten Bundesländern freigegeben. In Steinbach will der Magistrat ein Schutzgebiet melden, dass vom Nordrand der Brummermannsiedlung bis zur neuen Mitte am Bürgerhaus und von der Feldberg- bis zur Kronberger reicht. In diesem Quartier liegt die Kernzone um die 700 Jahre alte evangelische St.-Georgs-Kirche, in der die Stadtregierung den „historischen Gundriss“ an dem Sakralbauwerk wiederherstellen möchte. So steht es in der Vorlage an das Stadtparlament, deren Annahme als gesichert gilt.

Quartiersmanagement

Ob Steinbach in das Städtebau-Förderpgramm aufgenommen wird, steht dahin. Das hängt von der Überzeugungskraft eines „integrierten Handllungs- und Entwicklungskonzepts“ ab, das mit den Bewerbungsunterlagen eingereicht werden muss. Wie in der „Sozialen Stadt“ ist ein Quartiersmanagment vorgeschrieben, mit dem die Bürgerbeteiligung gesteuert wird. Der Magistrat reicht eine Liste ein. Sie enthält die Gebäude von historischem Wert, die mit den Fördergeldern aufpoliert und erhalten werden sollen. Dazu zählen die Fachwerk-Kleinode „Goldener Stern“ und „Zum Schwanen“ am früheren Dorfmittelpunkt, dem Freien Platz, und unweit drum herum. In das Programm können aber auch Straßen und Plätze mit historischer Bedeutung aufgenommen werden. In diese Kategorie stuft der Magistrat Schwanengasse, Bornhohl und die komplette Kirchgasse ein.

Erhaltenwerten Gebäude hat der Magistrat überdies in der Bahnstraße, Bornhohl, Schwanengasse und Untergasse ausgemacht. Die Fördergelder können auch für Pivathäuser verwendet werden.

Bei der Bewertung der Unterlagen nehmen die Zuschussgeber, also der Bund und das Land Hessen, die professionelle Hilfe eines Beirats in Anspruch, dem Stadtplaner, Architekten und Denkmalschützer angehören.

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