Kein Schlangestehen für den Eisgenuss

Auch für Oma Brigitte und Enkelin Amaliya beginnt endlich die Eissaison. Foto: HB

Steinbach (HB). Signor Pidala hat sehnlichst auf diesen Moment gewartet. Ein Eismann, der nach Ostern immer noch Däumchen dreht, fühlt sich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Normalerweise wäre in der Gelateria Mona Lisa in der Eschborner Straße die Saison am 1. März eröffnet worden. Doch Corona mag die italienischen Spezialitäten nicht, weshalb der Salon erst am Montag aus dem Winterschlaf erwachte. Und es gibt Auflagen. Das Eis darf – warum auch immer – nicht in Waffeln verkauft und erst im Abstand von 50 Metern verzehrt werden.

Den kleinen Schritt zur Normalität haben ein paar Dutzend Steinbacher nachvollzogen, doch Schlange standen sie nicht, als die Saison zum Wochenanfang eröffnet wurde. „Ich bin froh, dass die Tür wieder offen ist,“ sagte der durchaus zufriedene Eismeister. Der gebürtige Sizilianer hat das Handwerk von seinem Vater gelernt und ist mit ihm vor 43 Jahren nach Deutschland gekommen. In Steinbach verkauft er seit 13 Jahren Eis in allen Farben und Geschmacksrichtungen. Mittlerweile sind es 24 Sorten. Mutter Britta und ihre Söhne Philipp und Jonas haben den Startschuss für die Eiszeit gegeben, Oma Brigitte spendierte Enkelin Amalija ein Schälchen.

Ein Lebensmittelprüfer hat ihn, der mit Mundschutz hinter der Plastikscheibe das Eis aus den Kästen löffelt, über den grünen Klee gelobt und vom besten Eis weit und breit gesprochen. Die Stammkunden können das nur bestätigen – für das Ego des 57-Jährigen ist das einfach wunderbar. Für ihn sind alle Sorten eine köstliche Mixtur, aber er hat schon ein Lieblingseis: „Salat Caramel“. Besonders gut schmeckt es auf der Terrasse neben dem schnuckeligen Häuschen, auf die vier Tische passen, an denen nur noch acht Gäste bedient werden dürfen. Der Mindestabstand von 1,50 Meter verlangt es so.



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