Lesermeinung

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Unser Leser Gustav Schreiber aus Steinbach meint zum Beitrag „Wohnprojekt nimmt endlich Fahrt auf“ in der Steinbacher Woche vom 25. März:

Ihre Zeitung gewinnt an Aufmerksamkeit. Themen werden vertieft recherchiert, eingesandte Artikel ausführlich wiedergegeben. Der genannte Artikel verdient zur umfassenden Information noch eine Ergänzung. Das Foto vermeidet exakt den Fakt „Abstand“ zum Nachbarn, der Wohnungseigentümergemeinschaft Untergasse 27a/b, etwa 70 Eigentümer, darunter etwa 50 Pflegezimmer, ebenso die Anlieger „Wiesenau“, was die Verkehrsanbindung betrifft. Mehrmals am Tag wird diese Staße von Eltern und Kindern für drei Kindergärten genutzt.

Seit über einem Jahr versuche ich über Bekannte in Verwaltung und Politik, die zu erwartende Beeinträchtigung der ans Bett gebundenen Kranken hinreichend mit einer Alternative zu würdigen. Im Ergebnis wurde nun den Interessen des Bauherrn gefolgt.

Das Problem: Der freie Blick der Bettlägerigen in die Natur als direkte Verbindung zur Außenwelt wird zugebaut. Die eventuelle Nutzung der Wiesenau ist zu vermeiden wegen des geschilderten Fußgängerverkehrs. Fragen nach der Verkehrsanbindung und nach dem Platzbedarf für Stellplätze sind zu beantworten. Taktisch geschickt wurde das kirchliche Vorhaben nach der Kommunalwahl veröffentlicht. Die Parteien sind mit Koalitionsverhandlungen besxchäftigt. Die Kranken und Anlieger haben keine Lobby, wie so oft bei kritischen Baumaßnahmen. In der Nachbarschaft erscheinen öfter die Themen einer Flächenausnutzung und der Bedenken von Politik und Nachbarschaft. Wenn es um Kinder und Eltern geht bei Spielplätzen, wird die Nutzung „basisdemokratisch“ beeinflusst. Andere Projekte werden in den Räumen der Verwaltung und in den Hinterzimmern der Politik entschieden. Bei Rückfragen heißt es „zu früh“ oder „zu spät“. Man hat seine Ruhe. So wurde der Protzbau Obergasse/Stauffenstraße verwirklicht und bei der Nachverdichtung Oberer Heessenring, wo die Bagger angerollt sind, verfahren.

Die Alternative: Das Gebäude in der Nähe Untergasse/Hessenring mit 17 Wohnungen für etwa drei Millionen Euro zu verwirklichen. Bei dieser Summe kann man für die Öffentlichkeit eine dreidimensionale Darstellung oder mindestens eine Plan-Draufsicht erwarten, um zu sehen, was geplant und was erstrebenswert ist mit allen Nachbargebäuden und Verkehrswegen. Dann schauen wir mal.



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