Die „Lieblingsbilder“ einer Malerin

Bild im Bild. Ein Werk ihres Urgroßvaters, dem Porträtmaler Conrad Kiesel, hat Irene Bleimann rechts verewigt und ihm einen Platz im Museum gegönnt. Foto: csc

Steinbach (csc). Der Donnerstagvormittag ist für Irene Bleimann seit 2014 fest fürs Malen reserviert. Im Atelier der Oberurseler Künstlerin Birgit Morgenstern im Zimmersmühlenweg ist sie seit 2014 zu finden. „Ich genieße die Atmosphäre, den Austausch, die Gemeinschaft mit anderen“, schwärmt sie. Dort und auch beim Malen zu Hause – die 78-Jährige malt überwiegend in Aquarell-Technik, sind viele neue Bilder entstanden. Zwölf davon überwiegend Stadtansichten, zeigt Irene Bleimann unter dem Titel „Lieblingsbilder“ in einer Ausstellung der Stadtbücherei, die rund zwei Monate lang, bis Anfang März zu sehen sein wird.

„Die Büchereileiterin Nicole Kaluza hat mich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, wieder in der Bücherei auszustellen“, verrät Irene Bleimann. Bereits während der Coronapandemie 2021 hatten Mitglieder der Künstlergruppe „Steinbacher Werkstattkreis“ immer paarweise ihre Arbeiten im Schaufenster der Bücherei präsentiert. „Eines meiner Bilder zum Thema Bücher und Lesen hat die Stadtbücherei für ihre Räume erworben“, berichtet Irene Bleimann, die seit 2007 dem Steinbacher Werkstattkreis angehört und dessen Vorsitzende ist. Gemalt habe sie schon als junges Mädchen gern, erzählt Irene Bleimann, die als junge Lehrerin 1969 nach Steinbach zog, um an der Geschwister-Scholl-Schule im Hessenring ihre erste Stelle anzutreten. Dort blieb sie bis zu ihrer Pensionierung. Seitdem Irene Bleimann im Ruhestand ist, hat sie wieder mehr Zeit und Muße, sich ihrem großen Hobby zu widmen. In der Oberstufe nahm sie bereits an Kursen in der Abendschule des Städels bei Walter Hergenhahn teil. „Danach habe ich verschiedene Maltechniken ausprobiert, zum Beispiel Radierungen und Ölmalerei. „Aber mit dem Aquarell habe ich mein Medium gefunden. Kurse bei der Steinbacher Künstlerin Elisabeth Reichert haben mich zum Aquarellieren gebracht. Ihr verdanke ich sehr viel“, so Bleimann. Mindestens alle zwei Jahre verreist die 78-Jährige. Andere fahren in den Kurz-Urlaub, Irene Bleimann in den Kunst-Urlaub. „Ich besuche dann Kurse und tausche mich mit anderen Hobbymalern aus“, erzählt sie. Aber auch wenn sie mit ihrem Mann Harald unterwegs ist, lässt sie sich von schönen Motiven inspirieren, die sie entweder in Form eines Fotos oder einer schnellen Skizze festhält. „Zu Hause setze ich mich dann hin und male das Motiv, wobei ich aber immer etwas verändere“, berichtet Irene Bleimann über ihre Vorgehensweise.

Zu sehen ist unter anderem eine Stadtansicht von Regensburg mit der „Steinernen Brücke“ rechts im Vordergrund und dem Dom sowie dem „Salzstadel“, in dem Stein- und Speisesalz gelagert wurde. Nach einer Urlaubsreise in die spanische Stadt León entstand das Bild vom dortigen Kathedrale - in kräftigen Farben. Das älteste Bild der Ausstellung aus dem Jahr 2012 zeigt eine Ansicht von Basel, das Jüngste vom Herbst 2022 entstand nach der Bürgerreise in Steinbachs sächsische Partnerstadt Steinbach-Hallenberg mit einer Ansicht der Burg. Natürlich hat Irene Bleimann auch ihren Heimatort verewigt, mit einem Bild vom Freien Platz mit der blühenden Kastanie und der Bücherei im Hintergrund sowie einer Taunus-Ansicht.



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