Mahnwache gegen den Terror

Steinbach demonstriert Zusammenhalt gegen rechten Terror. Foto: HB

Steinbach (HB). An Samstagen ist der Markt neben dem Bürgerhaus ein belebter Ort. Vergangenen Samstag gerieten die Verkaufswagen in den Hintergrund. Das Podest, die Bühne, rückte in den Mittelpunkt. Die evangelische St.-Georgs-Gemeinde hatte zur Mahnwache für die Opfer des Hanauer Blutbads gerufen. Eine Kerzenreihe erinnerte an die Toten des Massakers. Solidarische Grüße kamen aus der Partnerstadt St. Avertin.

Pfarrer Herbert Lüdtkle ist bei solchen Anlässen ein wenig mulmig zumute. Um Attackcen aus der rechtsradikalen Ecke vorzubeugen, hatte er die Polizei über die Kundgebung informiert, und die Streife verfolgte das Geschen aus der Distanz. Es blieb ruhig.

Eine Peace-Fahne wehte über der Versammlung, und auf einem Transparent stand: „Stopp Nazis“. Seelsorger Lüdtke freute sich über reichlich hundert Telnehmer, so viele wie bei seiner „Büttenpredigt“ am Fastnachtsssonntag, die sich zu den Thesen der Steinbacher Erklärung der Flüchtlingshilfe vom Januar 2017 („Steinbach ist eine weltoffene Stadt“) und zur Werteresolution der Stadtverordneten und des Magistrats vom Februar („In Steinbach haben Hass und Ausgrenzung keinen Platz“) bekannten. „Wir suchen Wege zu einem besseren Zusammenhalt in der Gesellschaft“, sagte der Pfarrer. Demonstrativ fassten sich die Menschen an den Händen – für ein friedliches Zusammenlöeben und gegen „Hass und Hetze“. Das Eintreten für das Grundgesetz, für Toleranz und gegen Rassismus in aller Öffentlichkeit sei Bürgerpflicht, erklärte Lüdtke. „Schön, dass ihr Gesicht zeigt.“

Unter den Teilnehmern waren Stadtverordnetenvorsteher Manfred Gönsch, Bürgermeister Steffen Bonk, Erster Stadtrat Lars Knobloch sowie Stadtverordnete aller Parteien. Pastoralreferent Christof Reusch vertrat die katholische Pfarrei St. Bonifatius und Vorsteher Walid Ahmed Mian die Ahmadiyya Muslim Jamaat.



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