Miteinander jammen, lachen aber auch aufeinander hören

Steinbach (jbr). Tatsächlich fanden sich circa zwanzig Menschen jeden Alters in den Räumlichkeiten von St. Bonifatius ein, um ihr Wohnzimmer zu verlassen und gemeinsam mit anderen Musikern dem Projekt „Let’s make music“ erstmals eine Form zu geben. In einer kurzen Vorstellungsrunde lernten sich die Anwesenden etwas besser kennen und eine richtige Gemeinschaft schien bereits während der darauf folgenden Vorstellung am Instrument zu entstehen. Als die Musiker, angefangen bei den Initiatoren Julia Kitzinger und Malte Bechthold, die mit gutem Beispiel vorangingen, mit kurzen Improvisationen die anderen Teilnehmer zum Musizieren einluden, stiegen nach und nach viele mit ein und es stand außer Frage: Der gemeinsame Groove hatte sich beinahe mit dem ersten Ton gefunden. Für manche blieb es zwar ein Sprung ins kalte Wasser, sich vorzustellen und für einen Moment den Ton anzugeben, während Gitarren, Trommeln, Klavier und Gesang mit einstimmten, aber ob zögerlich oder mit purer Selbstverständlichkeit, hatten alle ihre Freude am gemeinsamen Musikmachen.

Im Laufe der Vorstellungsrunde zeigte sich auch, dass manche sich intensiv für die Probe vorbereitet hatten, während andere ebenso gekonnt mit Improvisation den Einstieg in das frei gestaltete Format wagten. Der Kreis aus unterschiedlichen Instrumenten und gleichsam unterschiedlichen Menschen brachte den Gemeindesaal mit seiner Musik zum Erstrahlen. Zwischen dem miteinander Lachen, wenn etwas mal nicht nach Plan verlief, und dem aufeinander Hören, wenn eine neue Melodie erklang, entstanden auch viele bewegende Momente. Zu etwas Rührendem entwickelte sich zum Beispiel der angestimmte Evergreen „Take Me Home, Country Roads“, bei dem wirklich jeder im Saal mitspielen und mitsingen konnte und alle Teilnehmer gemeinsam eine atemberaubende Atmosphäre schufen. Der Plan, „Let’s make music“ frei zu gestalten und zu sehen, wo es dann hingeht, den Hennes Peter, Julia Kitzinger und Malte Bechthold gefasst hatten, ging bereits in der ersten Probe voll auf. Mit Freude und viel Gefühl für die Musik gestaltete sich der Abend mit nur wenig Anleitung durch die Initiatoren.

In einer Pause mit Brötchen, Brezeln und Getränken traten die Musiker noch einmal in persönlichen Kontakt und vertieften sich in musikalische Gespräche. Im Anschluss ging es weiter mit verschiedenen Improvisationen, bei denen mal ein Ton weitergeben wurde oder Musik als „stille Post“ im Kreis herumging. Ausgelassen und mit viel Gelächter waren die Musikbegeisterten auch in der zweiten Hälfte dabei. Gemeinsam erarbeiteten jene abschließend den Song „Imagine“, mit dem John Lennon einst eine Hymne verfasste, die sicherlich heute mehr denn je den Zahn der Zeit trifft und auch sehr passend zum offenen Format „Let’s make music“ erschien.

In einer Feedbackrunde einigte man sich darauf, einheitliche Lieder für das nächste Treffen vorbereiten zu wollen, um sie dann gemeinsam zu spielen. Die nächsten Treffen sind für Freitag, 10. Juni und 8. Juli, jeweils von 18 bis 21 Uhr im katholischen Gemeindezentrum St. Bonifatius, vorgesehen. Jeder, der Freude an Musik hat, ist eingeladen vorbeizukommen.



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