Sonnenblume und Papagei verschönern bald den Hausflur

Während die kleine Rahwa (l.) malt, schaut ihr Irene Bleimann, Vorsitzende des Werkstattkreises, über die Schulter. Die Kinder freuen sich darauf , dass nach der Malaktion ihre Kunstwerke in den Hausfluren aufgehängt werden. Foto:JR

Steinbach (stw). Ganz in sich versunken sitzt die kleine Rahwa vor ihrem Blatt Papier und mal. Eine lächelnde Sonnenblume mit bunten Blättern entsteht. Irene Bleimann, Vorsitzende des Werkstattkreis sitzt neben Rahwa auf der Bank und schaut dem kleinen Mädchen dabei zu. „Was könntest du hier unten malen?“, fragt sie die Fünfjährige und deutet dabei auf den weißen unteren Bildrand. „Vielleicht Gras“, antwortet Rahwa und Irene Bleimann nickt begeistert. „Das ist eine schöne Idee, das passt gut zu deiner Blume“, bestärkt sie das Kind. Rahwa greift zur grünen Ölkreide und legt los. Es wird vielleicht noch eine halbe Stunde dauern, dann hat sie ihr farbenfrohes Kunstwerk fertig gestaltet. Auch der achtjährige Muhammad ist mit Feuereifer dabei. Er gibt seinem bunten Papagei, der auf einem Baum sitzt, noch eine rote Feder. „Zu Hause male ich auch gern. Am liebsten Fahrzeuge“, lässt er uns wissen.

Immer mehr Bewohner, der Häuser Herzbergstraße 5,7 und 9 schauen interessiert, was hier unter den drei offenen Zelten auf der Wiese zwischen den Häusern vor sich geht. Es ist eine Malaktion, die die Soziale Stadt gemeinsam mit dem Werkstattkreis und dem Volks -, Bau- und Sparverein, dem die Häuser gehören, auf die Beine gestellt hat. „Zunächst wollten wir ein schönes Nachbarschaftsfest feiern“, erinnert sich Quartiersmanagerin Bärbel Andresen. Weil sie auch die Kinder mit einbeziehen und beschäftigen wollte, holte Andresen den Werkstattkreis mit ins Boot. „Ich fand die Idee, mit den rund 60 Jungs und Mädchen im Grundschulalter aus den drei Häusern zu malen, eine tolle Sache“, erinnert sich Irene Bleimann, Vorsitzende des Werkstattkreis und ehemalige Grundschullehrerin. Doch was tun mit der Kinderkunst, wenn das Fest vorbei wäre? Um in einer Zeichenmappe zu verschwinden, dafür seien die Bilder sicherlich zu schade, darin waren sich die Organisatoren alle einig. „So entstand der Gedanke, die Bilder, die möglichst bunt sein sollen, wie ein großes Mosaik zusammenzufügen, auf Gipskartonplatten zu kleben und damit die Eingangsflure der Häuser zu verschönern“, erklärt Bärbel Andresen. So wurde aus der Malaktion ein eigenständiges Projekt.

„Wir haben uns für Ölkreide entschieden, weil die Farben so schön satt aussehen und auch kleine Kinder relativ schnell größere Flächen gestalten können“, erklärt Carola Biermann, die ebenfalls Mitglied beim Werkstattkreis ist. Was man dem Papier nicht ansieht, es ist B1-Papier, das den Brandschutzbestimmungen entspricht, also schwer entflammbar ist. Zur Inspiration haben die Mitglieder des Werkstattkreis Bücher mit Tiermotiven, Postkarten und Bilder ausgelegt. Die bunten Werke von James Rizzi zum Beispiel. „Viele Kinder haben aber auch eigene Ideen, die sie natürlich umsetzen können“, betont Irene Bleimann.

Noch in dieser Woche sollen die Bilder dann vom Werkstattkreis fixiert und auf die grundierten Gipskartonplatten geklebt werden, so dass sie so schnell wie möglich aufgehängt werden können.



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