Sonntagsausflug zu schillerndem Geflügel

Sogar ein weißer Pfau stolziert bei der Geflügelausstellung des Geflügelzuchtvereins Steinbach elegant durch seine Voliere. Foto: nel

Von Noemi El Manshi

Wer am vergangenen Wochenende einen gemütlichen Herbstspaziergang durch das Feld Steinbachs machte, blieb vielleicht zufällig, vielleicht geplant an der Geflügelzuchtanlage in der Wingert hängen. Denn dort fand die traditionelle Geflügelausstellung statt und lud alle Interessierten dazu ein, sich auf dem Gelände umzuschauen und die vielen verschiedenen besonderen Geflügelarten zu betrachten.

Am Samstag um 14 Uhr wurde die Ausstellung mit Bürgermeister Steffen Bonk und einem Glas Sekt eröffnet. Zuvor wurde bereits die Bewertung der Hühner und Tauben durch den Preisrichter Werner Noll vorgenommen, der die rund 80 Tiere ab 8 Uhr im Rahmen der Lokalschau bewertete.

Kleines und großes Geflügel zierte die verschiedenen Volieren und Käfige der Zuchtanlage. Auch für Laien war die Ausstellung ansprechend gestaltet, denn über den Käfigen gab es Informationstafeln vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter, auf denen die wichtigsten Informationen zu den ausgestellten Tieren zusammengefasst waren. So konnte etwa die Legeleistung, das durchschnittliche Gewicht von Hahn und Henne, die Herkunft und sogar die typische Eierschalenfarbe unterschiedlicher Rassen dazugelernt werden. In verschiedensten Farben schillerte das Geflügel, vom schwarzen Zwerg-Australorps, über den braun-blauen Bantam, den stolzen Brünner Kröpfer mit seiner aufrechten Haltung und der starken Brust bis hin zum edel wirkenden Luzernen Goldkragen war alles mit dabei. Und das waren nur die kleinen Geflügelrassen. Gewinner der Schau in der Kategorie „Beste Gesamtleistung“ waren die auffälligen Zwerg-Australorpse von Helmut Gissel sowie die Tauben der Rasse Lahore von Klaus Dietzel.

Prächtige Erscheinungsbilder

Weiter führte der Weg zu den größeren Geflügelarten. Auch die allseits beliebten Pfauen konnten betrachtet werden. Das beeindruckende Blau der Brust war schon von weitem zu erkennen, denn der Pfau hatte sich bereits auf einem Ast direkt vorne in der Voliere platziert, gerade so, als hoffe er auf die Aufmerksamkeit der Besucher. Diese bekam er mit seinem schillernden Federkleid schon ganz von alleine. Aber auch die edlen weißen Pfauen stolzierten an den kleinen und großen staunenden Besuchern entlang, mit aufrechtem Kopf und ihrem „Krönchen“, dem Federschopf – ein prächtiges Erscheinungsbild. Besonders farbenfroh präsentierte sich der schöne Goldfasan. Er zog vor allem Kinder besonders an, da er mit seinem gold-bunten Federkleid besonders gut sichtbar war.

Der Geflügelzuchtverein gab sich große Mühe mit der Ausstellung und gestaltete sie auch für Menschen ohne großes Vorwissen zu bestimmten Geflügelarten. Leider, sagte der ehemaliger Vorsitzende Norbert Voigt, scheine es ganz so, als dass das Hobby der Geflügelzüchter auf weite Sicht immer mehr an Popularität verlieren würde. „Früher hatte unsere Schau einmal 300 Tiere, jetzt sind es noch 80”, bedauerte der Geflügel-Liebhaber. Es sei natürlich auch eine Frage des Geldes und des Zeitaufwands. „Das will keiner mehr machen, es gibt keinen Nachwuchs. Aber wir genießen unser Hobby, solange wir können und hegen und pflegen unsere kerngesunden Tiere.“

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